Pasquale Varsalona vom TuS Ormesheim im Portrait Auch mit 36 noch eine Tormaschine

Ormesheim · Pasquale Varsalona vom TuS Ormesheim trifft und trifft. Früher hat er mit Michael Ballack trainiert – auch ein Knorpelschaden stoppte ihn nicht.

 Pasquale Varsalona ließ sich auch nicht von drei schweren Verletzungen aufhalten.

Pasquale Varsalona ließ sich auch nicht von drei schweren Verletzungen aufhalten.

Foto: Stefan Holzhauser

Pasquale Varsalona scheint in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Auch im Alter von 36 Jahren trifft der Angreifer des TuS Ormesheim beinahe noch nach Belieben und wird dort eingesetzt, wo er gerade benötigt wird. In dieser Saison gab es für den Routinier bereits einen Einsatz in der ersten Mannschaft, die als Aufsteiger in die Landesliga Ost bis zur Corona-Saisonunterbrechung überraschend Rang drei belegte. Und die Zweite des TuS ist sogar in der Kreisliga A Höcherberg aktueller Spitzenreiter. Dort brachte es der Stürmer in sieben Partien bereits auf beachtenswerte 16 Treffer. Damit führt der erfahrene Offensivspezialist auch überlegen die Torjägerwertung der gesamten Klasse an, auf Rang zwei folgt sein Teamkollege Max Wagner mit acht Buden.

Varsalona ist aber auch außerhalb des Spielfeldes als sportlicher Leiter engagiert. Der TuS Ormesheim ist der Heimatverein des Torjägers. „Dort hatte alles im Alter von sechs Jahren angefangen. Unser aktueller Jugendleiter Daniel Wagner war damals mein Nachbar und bester Freund und hat mich in den Verein gebracht“, erinnert sich Varsalona. Er sollte die komplette Jugendabteilung des Clubs durchlaufen und stand zu Beginn im Tor, ehe ihn eine Handverletzung zwangsweise zum Offensivspieler umfunktionierte. Das Talent des heute 36-Jährigen blieb auch außerhalb des Vereins nicht lange unentdeckt. „Meine schönsten Zeiten in der Jugend waren die Jahre in der Saarland-Auswahl. Ich durfte am Länderturnier in Duisburg teilnehmen. Und 2000 durfte ich an der Seite der Nationalmannschaft und von Michael Ballack trainieren. Sehr gerne erinnere ich mich auch an die Meisterschaft mit unserer C-Jugend zurück“, sagt der Vollblutstürmer.

Bereits als A-Jugendlicher wurde er in der ersten Mannschaft eingesetzt und hielt dem TuS Ormesheim anschließend vier Jahre lang die Treue. Bei diesem großen Talent war es aber klar, dass irgendwann der Sprung zu einem höherklassigen Verein folgen sollte. In der Saison 2006/07 versuchte sich der heutige Angreifer in der heutigen Saarlandliga beim SV Reiskirchen. Bei dieser Station erwischte es den Fußballer auch erstmals mit einer schweren Verletzung, betroffen war der Knöchel. Er wechselte für eine Saison nach Ormesheim zurück, „um zu helfen und gleichzeitig wieder fit zu werden“. Die Sehnsucht, sich höherklassig beweisen zu wollen, blieb jedoch.

2009 folgte schließlich der Wechsel zur SpVgg. Einöd-Ingweiler. Es war eine erfolgreiche Station – mit zwei Aufstiegen innerhalb von lediglich vier Jahren bis in die Verbandsliga hinein. Und 2013 ging es für den Goalgetter zum SV Schwarzenbach weiter. Die erste Spielzeit am Wacken verlief mit der errungenen Meisterschaft „überragend“. Doch 2014 schien die Karriere aufgrund einer schweren Knieverletzung vorzeitig beendet zu sein. „Ich hatte einen Knorpelschaden vierten Grades und wurde quasi anderthalb Jahre lang außer Gefecht gesetzt. 2015 fasste ich dann den Entschluss, zu meinem Heimatverein TuS Ormesheim zurückzukehren“, meint Varsalona. Dort gab man ihm alle Zeit der Welt, nach und nach wieder sportlich anzugreifen und auch außerhalb des Spielfeldes Verantwortung zu übernehmen. Doch es war wie verhext: 2017 wurde zwar die Meisterschaft errungen, doch im letzten Saisonspiel riss bei Varsalona das vordere Kreuzband.

 Pasquale Varsalona freut sich zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Frank Schweitzer, Sebastian Klein und Daniel Feibel (von links) über die Bezirksliga-Meisterschaft des TuS Ormesheim.

Pasquale Varsalona freut sich zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Frank Schweitzer, Sebastian Klein und Daniel Feibel (von links) über die Bezirksliga-Meisterschaft des TuS Ormesheim.

Foto: Stefan Holzhauser

„Damals stand mein Entschluss fest, die Fußballschuhe endgültig an den Nagel zu hängen. Ich wurde Trainer der Zweiten und unterstützte Jens Vogelgesang als Co-Abteilungsleiter“, erklärt der heute 36-Jährige und ergänzt: „Nach der Meisterschaft als Trainer mit der zweiten Mannschaft und der auskurierten Verletzung wollte ich es aber noch einmal als Spieler wissen.“ Varsalona glückte in seiner unnachahmlichen Art erneut die Rückkehr auf den Platz. In der vergangenen Saison gelang den TuS-Fußballern dank der Meisterschaft in der Bezirksliga Homburg der Aufstieg in die Landesliga Ost. „Aufgrund meiner körperlichen Verfassung und meines Alters habe ich mich entschieden, kürzer zu treten und mehr in der Zweiten zu spielen. Ich hatte mich aber vor der Corona-Pause sehr gut gefühlt. Von daher könnte ich es mir durchaus vorstellen, nach Wiederbeginn noch das eine oder andere Landesliga-Spiel zu machen“, hat der Torjäger noch längst nicht den Hunger auf Fußball verloren. Und wer weiß: Vielleicht holt sich Varsalona am Ende dieser Saison zumindest in der Kreisliga A Höcherberg die Torjägerkanone. Neuland wäre es nicht. 2006 hatte er für die Ormesheimer in der Kreisliga A 39 Mal getroffen – so oft wie kein anderer Spieler der Klasse. Auch 2010 war der Landesliga-Torschützenkönig mit 36 Buden nicht zu stoppen. Das gleiche Kunststück gelang auch 2011 mit 39 Treffern. Und ein weiteres Jahr später erzielte er in der gleichen Liga für die SpVgg. Einöd-Ingweiler sogar 46 Tore. Die Steigerung dieser schier unvergleichlichen Quote folgte 2013 als Bezirksliga-Torschützenkönig beim SV Schwarzenbach mit 52 Treffern. Der ewig Junggebliebene trifft und trifft.

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