Gelungene Premiere mit Attrappen

Eiweiler. Mit ihren zwölf Löschbezirken gehört die Freiwillige Feuerwehr Heusweiler zu einer der größten Wehren nicht nur im Regionalverband Saarbrücken. Entsprechend umfangreich fallen denn auch die beliebten Jahreshauptübungen aus, an denen die Köllertaler Wehrleute oft in mehreren Abschnitten zeigen, was sie können

 Bei ihrer Jahreshauptübung zeigten die Helfer der Heusweiler Jugendwehr ihr Können. Hier "retten" sie einen Verletzten aus dem Schulgebäude in Eiweiler. Foto: Andreas Engel

Bei ihrer Jahreshauptübung zeigten die Helfer der Heusweiler Jugendwehr ihr Können. Hier "retten" sie einen Verletzten aus dem Schulgebäude in Eiweiler. Foto: Andreas Engel

Eiweiler. Mit ihren zwölf Löschbezirken gehört die Freiwillige Feuerwehr Heusweiler zu einer der größten Wehren nicht nur im Regionalverband Saarbrücken. Entsprechend umfangreich fallen denn auch die beliebten Jahreshauptübungen aus, an denen die Köllertaler Wehrleute oft in mehreren Abschnitten zeigen, was sie können. Einen kleinen Haken hatte die Größe der Wehr bisher nach Ansicht von Wehrführer Helmut Maas jedoch: Bei den Jahreshauptübungen der aktiven Wehrleute gingen die Übungen der Nachwuchsfeuerwehrleute oft ein wenig unter. "Deshalb haben wir uns in diesem Jahr entschlossen, versuchsweise der Jugendwehr ihre eigene Jahreshauptübung zu geben", erklärt Maas auf Anfrage der Saarbrücker Zeitung.Die fand am vergangenen Wochenende in Eiweiler statt und kam bei Bevölkerung, Politik und Wehrleuten so gut an, dass Wehrführer Maas und seine Mannen beschlossen, diese Übung jetzt jedes Jahr durchzuführen und sogar auszubauen. "Die Jugendlichen haben die volle Aufmerksamkeit verdient. Im nächsten Jahr werden sie wieder eine eigene Übung bekommen, und das Technische Hilfswerk hat bereits fest zugesagt, auch die THW-Jugend daran zu beteiligen", so Maas weiter. Auch stehe man in Gesprächen mit der Jugend des Roten Kreuzes.Zur Premiere wurde ein Übungsobjekt ausgewählt, in dem sich viele der Jungfeuerwehrleute bereits bestens auskannten: die Grundschule in Eiweiler. Simuliert wurde ein Brand in der Heizungsanlage, der eine Schulklasse in der Sporthalle überraschte. Durch die darauf folgenden Wirren werden zwei Kinder vermisst, alle anderen können von einer Aufsichtsperson zum Sammelplatz gebracht werden. Hier mussten die jungen Feuerwehrleute - es waren neben gut 30 Jungs auch zwei Mädchen dabei - die Wasserversorgung aufbauen, den Brand bekämpfen und das Nachbargebäude schützen sowie natürlich die beiden vermissten Kinder suchen. In einem zweiten Übungsteil wurde vor der Halle ein Verkehrsunfall angenommen, bei dem ein Gaffer mit seinem Auto eins der Schulkinder erfasste und einklemmte. Der Junge wurde unter Einsatz eines Hebekissens befreit, gleichzeitig wurde der Brandschutz sichergestellt. Um die Bedingungen so realistisch - und damit schwierig - wie möglich zu gestalten, mussten auch fingierte Atemschutzgeräte eingesetzt werden. Wehrführer Maas: "Natürlich keine echten, das dürfen die Kinder noch nicht. Aber von den Kollegen aus Riegelsberg haben wir spezielle Attrappen bekommen, an denen die jungen Wehrleute genauso schwer zu tragen hatten."Das alles bewältigten die Jugendwehrleute völlig alleine, außer das Fahren der Feuerwehrautos natürlich. Die Versorgung der Verletzten übernahmen sieben Mitglieder der Rot-Kreuz-Vereine aus Eiweiler und Holz. Der Beauftragte für die Jugendwehren im Regionalverband, Jürgen Quint, der die Abnahme der Übung übernahm, fand nur lobende Worte. Auch der Brandinspekteur im Regionalverband, Reiner Schwarz, ließ sich diese Premiere nicht nehmen und zeigte sich anschließend begeistert: "Um den Nachwuchs braucht man sich in Heusweiler keine Sorgen zu machen."

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