Feuerwehren im Regionalverband Die Lebensretter dürfen jetzt auch wieder üben

Regionalverband · Corona zwang die Feuerwehren, auf etwas Wichtiges zu verzichten: Übungen. Jetzt läuft das Ernstfalltraining wieder an.

 Realitätsnahes Ernstfalltraining wie diese Jahreshauptübung in Kleinblittersdorf ist für Feuerwehrleute unverzichtbar.

Realitätsnahes Ernstfalltraining wie diese Jahreshauptübung in Kleinblittersdorf ist für Feuerwehrleute unverzichtbar.

Foto: Heiko Lehmann

Die Feuerwehren im Regionalverband können jetzt wieder üben. Das war wegen der Corona-Krise über Wochen nicht möglich. Feuerwehrsprecher Markus Dincher sagt, regelmäßige Übungen seien wichtig, um die Einsatzbereitschaft aufrechtzuerhalten. Von einem Übungsbetrieb wie vor der Krise kann allerdings noch nicht die Rede sein.

Denn die Feuerwehren wollen verhindern, dass ganze Löschbezirke (LB) wegen Krankheit oder Quarantäne ausfallen. Zwar ließen sich einzelne Löschbezirke vorübergehend von den Nachbarbezirken ersetzen. Doch hätten die dann weitere Wege zu den Einsatzorten, und das dauere dann länger. Selbst Minuten könnten über Leben und Tod entscheiden.

Deshalb erstellten die Wehren im Regionalverband zum Beginn der Krise Funktionserhaltungspläne. Die Einsatzkräfte waren angewiesen, sich bei Krankheit, Quarantäne oder Abwesenheit bei der Löschbezirksführung abzumelden.

Die aktuellen Zahlen lagen dem Krisenstab im Regionalverband täglich vor. Damit konnte der Stab früh absehen, wo sich Engpässe abzeichnen. Zwischenzeitlich waren Übungen für Spezialkräfte wie Drehleitermaschinisten in Kleinstgruppen unter hohen Auflagen wieder erlaubt.

Einzelne Wehren und Löschbezirke frischten per Internet Wissen auf. Nun hat das Innenministerium Hinweise herausgegeben, wie Übungen der Feuerwehren wieder erlaubt sind.

Übungen sind maximal in Gruppen von acht Personen möglich, wenn diese Abstände von mindestens 1,5 Metern einhalten. Oder es sind Masken zu tragen. Es soll am Standort immer nur eine Gruppe gleichzeitig üben. So ist es notwendig, die Zahl der Übungstermine auszuweiten, um möglichst viele Kräfte zu schulen. Dabei sollen Teilnehmer nicht in mehreren Gruppen mitmachen, um die Ansteckungsgefahr zu verringern. Es gibt Anwesenheitslisten und für einzelne Übungen auch eine Anmeldepflicht.

Die Feuerwehren im Regionalverband wenden die Hinweise unterschiedlich an. Hier ein Überblick: Die Feuerwehr Großrosseln hat die Zahl der Übungen erhöht. Sie werden an Wetter, Teilnehmerzahl und Hygiene-Anforderungen angepasst.

Heusweiler beginnt mit Kleinstgruppen und mit Sonderausbildungen. In Kleinblittersdorf haben einige Löschbezirke bereits mit den Übungen begonnen, andere planen sie noch. Die Püttlinger Wehr hat mit Training in Kleinstgruppen angefangen. Quierschied hat noch nicht mit den Übungen der Aktiven-Wehr begonnen. Die Jugendwehr hält schon länger Online-Übungen ab, was der Nachwuchs sehr gut annimmt.

Riegelsberg beginnt noch nicht flächendeckend mit praktischen Übungen. Nach wie vor gibt es Online-Übungen. Das Training an der Drehleiter gibt es bereits am echten Objekt. Bei einer weiteren Übung mit dem Greifzug, einem Gerät zum Heben oder Ziehen auch von schweren Lasten, zeigt eine Kleingruppe, wie’s geht. Die Feuerwehrleute können sich das Ganze dann als Livestream per Internet am Bildschirm anschauen.

In Sulzbach sind nun wieder Übungen in Kleingruppen bis maximal Gruppenstärke möglich. Bei der Völklinger Feuerwehr haben einzelne Löschbezirke mit der Übung in Gruppenstärke begonnen, andere warten noch die weitere Entwicklung ab.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort