Kolumne Menschen in Not brauchen Hilfe

Der Saarbrücker Stadtrat hat letzte Woche ein starkes Zeichen der Menschlichkeit und Solidarität gesetzt. Mit großer Mehrheit hat der Rat den Vorstoß von Bürgermeister Ralf Latz (SPD) unterstützt, 60 Bootsflüchtlinge in Saarbrücken aufzunehmen.

In einer gemeinsamen Resolution sprachen sich SPD, CDU, Linke, Grüne, FDP und Die Partei dafür aus, nur die AfD stimmte dagegen. Alle anderen Fraktionen machten in einem Satz klar, worum es geht. „Unabhängig von den verschiedenen Positionen zur Asyl- und Migrationspolitik bekennen wir uns klar zum Menschenrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.“ Dass die AfD selbst diesem Satz nicht zustimmen konnte, ist schon starker Tobak.

Saarbrücken ist eine weltoffene Stadt. Viele Nationalitäten leben zumeist friedlich hier zusammen. Darauf kann die Stadt stolz sein, und das drückt sich in dem Votum des Stadtrats auch aus. „Diese Menschen verlassen ihre Heimat nicht freiwillig, und sie brauchen unsere Unterstützung“ – auch dieser wichtige Satz zu den Flüchtlingen steht in der Resolution. Die AfD lässt das alles nicht gelten. Bundespolitiker der Partei bezeichneten die Kapitänin des Rettungsschiffes Sea Watch 3, Carola Rackete, jetzt sogar als Kriminelle. Die hatte sich Zugang zu einem italienischen Hafen verschafft und nach Presseberichten ein Boot der Finanzpolizei touchiert. Das Manöver war aber vor allem der Verzweiflung geschuldet, dass sie nicht anlegen durfte. Rackete ist also keine Verbrecherin. Der Stadtrat sieht das auch so und hat seine Solidarität deutlich gemacht. Er lehnt die „Kriminalisierung von Seenotrettern und -retterinnen“ ab. Auch das ist ein wichtiges Signal.

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