Kabinettsbeschluss Saar-Unternehmensverbände kritisieren Anhebung des Kurzarbeitergeldes

Saarbrücken · Bei den saarländischen Unternehmern kommen die Kurzarbeitergeld-Pläne der Bundesregierung nicht gut an. Sie fürchten höhere Belastungen in der Zukunft.

 VSU-Geschäftsführer Jens Colling (rechts) sieht in der Anhebung des Kurzarbeitergelde ein falsches Signal. Neben ihm auf dem Foto: VSU-Hauptgeschäftsführer Martin Schlechter.

VSU-Geschäftsführer Jens Colling (rechts) sieht in der Anhebung des Kurzarbeitergelde ein falsches Signal. Neben ihm auf dem Foto: VSU-Hauptgeschäftsführer Martin Schlechter.

Foto: Oliver Dietze

Die Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände (VSU) hat die vom Bundeskabinett beschlossene Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf bis zu 87 Prozent des Nettolohns kritisiert. „Die jüngsten Beschlüsse belasten Unternehmen und Bundesagentur gleichermaßen“, sagte Jens Colling. Einerseits entstehe durch die neuen Regeln erheblicher zusätzlicher Verwaltungsaufwand sowohl bei den Unternehmen als auch in der Bundesagentur für Arbeit. Andererseits gehe den Unternehmen dringend benötigte Liquidität verloren, da sie das Kurzarbeitergeld vorfinanzieren müssten. „Kurzarbeitergeld hat nicht den Zweck, Lebensstandard zu garantieren, sondern Arbeitsplätze zu sichern bei nicht geleisteter Arbeit“, sagte der VSU-Geschäftsführer.

Colling wertet die beschlossene Erhöhung als falsches Signal. „Die Politik ist in der Gefahr, den Bürgern mit Milliardenhilfen eine Vollkasko-Situation vorzugaukeln“, sagte er. Letztlich würden damit die Kosten der Corona-Krise nur verschoben und unnötig erhöht. Die Milliarden-Hilfen führen nach Collings Einschätzung auf Dauer zu höheren Arbeitslosenbeiträgen und Steuern wiederfinden werden“, sagt Colling.

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