Mehr Single-Wohnungen und höhere Mieten Wie die Menschen im Saarland wohnen

Saarbrücken · Die Mieten sind seit dem Jahr 2010 landesweit gestiegen. In einigen Kreisen zahlen die Saarländer deutlich mehr als in anderen.

 Die Zahl der Saarländer, die allein leben, hat sich in den vergangenen Jahren stark erhöht.

Die Zahl der Saarländer, die allein leben, hat sich in den vergangenen Jahren stark erhöht.

Foto: picture alliance / dpa/Roland Holschneider

Die Zahl der Saarländer, die allein wohnen, hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das geht aus dem Mikrozensus hervor, den das Statistische Landesamt veröffentlicht hat. Demnach gab es 2018 im Saarland 493 000 Privathaushalte, im Jahr 2010 seien es noch 486 000 gewesen, so die Behörde. 2018 wurden 41,4 Prozent dieser Haushalte von nur einer Person bewohnt, ein Plus von 4,2 Prozentpunkten im Vergleich zum Jahr 2010. Die Zahl der Haushalte, in denen ausschließlich Menschen im Alter von 65 Jahren und älter wohnen, ist mit jetzt 31,6 Prozent im Verlauf der vergangenen acht Jahre nahezu konstant geblieben (2010: 30,9 Prozent).

Die Wohnfläche der privaten Haushalte lag 2018 laut Landesamt im Schnitt bei 105,7 Quadratmetern, 2010 seien es noch 108,1 Quadratmeter gewesen. Die durchschnittliche Wohnfläche pro Person sei aufgrund der geringeren Haushaltsgröße mit 52,7 Quadratmetern im Jahr 2018 jedoch fast unverändert geblieben (2010: 52,6 Quadratmeter).

Im saarländischen Vergleich standen den Einwohnern des Landkreises Neunkirchen mit 49,7 Quadratmeter pro Person im Jahr 2018 die kleinsten Wohnflächen zur Verfügung. Die größten Wohnflächen je Haushaltsmitglied gab es im vergangenen Jahr laut Behörde mit 56,2 Quadratmetern im Landkreis St. Wendel. Außer im Regionalverband Saarbrücken und im Kreis Saarlouis sei die Wohnfläche pro Person seit 2010 in allen saarländischen Kreisen zurückgegangen, so das Landesamt.

Die Bruttokaltmiete lag 2018 im Saarland bei durchschnittlich 6,80 Euro pro Quadratmeter und ist damit im Vergleich zum Jahr 2010 um 1,15 Euro oder gut 20 Prozent gestiegen. Die niedrigste Miete pro Quadratmeter hätten sowohl 2010 als auch 2018 die Haushalte im Kreis St. Wendel gezahlt, während die höchsten Quadratmeterpreise unverändert im Regionalverband Saarbrücken angefallen seien, so die Behörde.

Den steilsten Mietanstieg habe mit 31,5 Prozent Zuwachs auf jetzt 7,10 Euro jedoch der Saarpfalz-Kreis zu verzeichnen. Es folgen der Kreis Saarlouis (plus 23,1 Prozent auf 6,60 Euro) und der Regionalverband Saarbrücken (plus 21,5 Prozent auf 7,30 Euro). Den geringsten Preisanstieg pro Quadratmeter erlebten Mieter im Kreis Neunkirchen mit einer Zunahme von 8,6 Prozent auf 5,80 Euro, etwas größer war die Verteuerung in den Kreisen St. Wendel (plus 17,5 Prozent auf 5,70 Euro) und Merzig-Wadern (plus 18,5 Prozent auf 6,20 Euro).

Die Mietbelastung betrug 2018 laut Landesamt zwischen 22,5 Prozent des Nettoeinkommens im Landkreis St. Wendel und 28,9 Prozent im Regionalverband Saarbrücken. Im Landesdurchschnitt hätten saarländische Mieter 2018 im Schnitt 27,7 Prozent und damit mehr als ein Viertel ihres Nettoeinkommens für die Bruttokaltmiete gezahlt. Im Jahr 2010 habe die Mietbelastung noch 24,2 Prozent des Nettoeinkommens betragen. Damit stieg der Anteil in den vergangenen acht Jahren um 15 Prozent. Während die aktuell höchste Mietbelastung im Regional­verband Saarbrücken verzeichnet werde, müssten Einwohner des Kreises Merzig-Wadern mit 22 Prozent den höchsten Anstieg der Mietbelastung verkraften, so das Landesamt. Mit 5,5 Prozent habe der Kreis Saarlouis den geringsten Zuwachs zu verzeichnen, allerdings sei die Belastung mit 25,4 Prozent hier vor acht Jahren bereits am höchsten gewesen.

 Bruttokaltmiete_in_den_Kreisen

Bruttokaltmiete_in_den_Kreisen

Foto: SZ/Steffen, Michael

Insgesamt gab es 2018 im Saarland 305 382 Wohngebäude mit 495 065 Wohnungen. Gegenüber 2011, dem Jahr der letzten Gebäude- und Wohnungszählung, habe sich die Zahl der Wohngebäude um 2,1 Prozent und die der Wohnungen insgesamt um 2,4 Prozent erhöht, so das Statistische Landesamt.

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