Vom Wunsch nach guten Vorsätzen

Jahreswechsel sind die Zeit der guten Vorsätze. Der eine will mehr Sport treiben, der andere weniger trinken.

Der Humanität Verpflichtete wollen noch mehr Gutes tun, dem Konsum Verfallene auf die Suche nach inneren Werten gehen. So mancher hat indes gar keine Idee, wie er in bedeutungsschwangerer Silvesternacht im Raketenregen und Böllergetöse einen sinnstiftenden Gedanken fassen soll. Ließe sich ein solcher jedoch einpflanzen oder -flüstern, wäre dies gerade in St. Ingbert dieses Jahr bestimmt ein Hit. Denn Wünsche für gute Vorsätze gibt es gewiss reichlich. So könnten sich die Freien Wähler ermannen und öffentlich klären, ob sie im aktuellen Stadtrat nun noch personell vertreten sind oder nicht. Der ein oder andere Lautsprecher im Rat dürfte sich vornehmen, in künftigen Debatten erst zu denken und dann zu reden. Unschwer erraten lässt sich, was CDU-Mitglieder ihren Ex-Freunden von der UCD gerne hypnotisch hinter die hohe Stirn bringen wollten: Hört auf mit dem "Wir als Christdemokraten", geht am besten in die kommunalpolitische Rente.

Der größte St. Ingberter Wunsch nach guten Vorsätzen für 2014 dürfte sich allerdings - wie soll es anders sein - in Richtung Baumwollspinnerei bewegen. Ein guter Verwaltungsspitze-Vorsatz wäre es, das Projekt ohne Einschränkung als ein eigenes zu begreifen. Der Bauherr seinerseits - das würde ihm sicher der ganze Stadtrat gerne zuraunen - könnte sich vornehmen, energiegeladen und vor allem rasch für Licht, Wärme, Farbe und Eingangstüren auf den städtischen Etagen zu sorgen. Und nicht zuletzt könnten die Geschäftsführer des Generalunternehmers den schönen Gedanken fassen, bei einem so renommeeträchtigen Auftrag nicht jede Extra-Schraube auch extra zu berechnen. Aber wie das so ist mit den Vorsätzen: Garantiert werden nicht alle eingehalten.

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