Wünsche für andere dominieren vor Erwartungen an andere

Saarlouis · Der bevorstehende Jahreswechsel ist für viele Menschen die Zeit der guten Vorsätze. Im Jahr 2015 standen bundesweit Stress abbauen, mehr Zeit für sich selbst und andere, sich mehr bewegen und gesünder ernähren an der Spitze der Vorsatz-Skala. Für das neue Jahr sind die Wünsche durchaus ähnlich, auch bei den Menschen im Kreis Saarlouis.

Eine Umfrage der Saarbrücker Zeitung zu Vorsätzen für das neue Jahr ergab, dass dabei die guten Wünsche für andere gegenüber den Erwartungen an andere dominieren.

Eigentlich wollten wir von den Befragten wissen, von wem in ihrem persönlichen Umfeld sie sich wünschen, dass er oder sie einen bestimmten Vorsatz fasst. Doch einigen war diese Frage "zu persönlich", andere meinten, es sei "alles gut so" in ihrem Umfeld.

"Ich fasse selbst keine guten Vorsätze", betont Oliver Goedicke aus Rehlingen-Siersburg, "daher kann ich es auch nicht von meiner Frau und den beiden Kindern verlangen." Zu den oft männlichen Vorsatz-Verweigerern gehört auch der Dillinger Stephan Baumann, der deshalb ebenfalls keine Erwartungen an andere Menschen hat. "Die guten Vorsätze sind doch oft schon am 3. Januar hinfällig", meint er. Er hat vor einiger Zeit mit dem Rauchen aufgehört - ad hoc, wie er betont. Wenn man sich etwas vornehme, dürfe man das nicht vom Jahreswechsel abhängig machen.

Ähnlich sieht es auch Pavlina Hudakova aus Luxemburg. Sie arbeitet als Golflehrerin und hat einige Jahre in Saarlouis gelebt. "Leben und leben lassen", lautet ihre Philosophie. Daher habe sie keine Wünsche, aber auch keine Erwartungen an andere. Vor allem bei Frauen ist immer der Wunsch nach Gesundheit und Frieden zu hören. So wünscht sich auch Annemarie Plegnière aus Überherrn, dass "alle in Frieden und Eintracht leben" sowie Kinder und Enkel gesund bleiben.

"Die Kinder machen sowieso was sie wollen", klingt Yvette Kessler etwas resigniert. Mit ihrem Sohn ist sie ebenfalls aus Luxemburg für einen Tag nach Saarlouis zum Bummeln und Shoppen gekommen. Von ihren Enkeln würde sie sich dennoch wünschen, dass sie einen guten Vorsatz fürs neue Jahr fassen: "Weniger rauchen." Wichtig ist der Luxemburgerin darüber hinaus auch der Wunsch nach Gesundheit, ebenso wie für Brigitte Bilz aus Steinrausch. Sie wünscht sich zudem noch, dass die Politiker den Vorsatz fassen, mehr für den Frieden zu tun. "Damit überall dort Frieden einkehrt, wo jetzt Krieg herrscht."

Zu denjenigen, die konkrete Erwartungen an andere formulieren, gehört Margarete Seyfried aus Rehlingen. Sie hat den dringlichen Wunsch, dass ihre Chefin sich im neuen Jahr ändert. "Ein etwas menschlicherer Umgang mit den Mitarbeiterinnen", lautet der Vorsatz, den ihre Chefin fassen sollte.

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