Die Wundertüte der Landesliga Ost

Gersheim/Niedergailbach · Die SG Gersheim-Niedergailbach überwintert als Tabellenachter. Der Landesligist zeigte sich bisher heimstark, auswärts gab es aber teils heftige Klatschen. Der Sportliche Leiter Rolf Wagner vermisst auf dem Platz einen „Häuptling“, der seine Mitspieler bei Rückständen mitreißen kann.

 Thomas Mischo (in Schwarz) ist mit elf Treffern bester Torschütze der SG Gersheim-Niedergailbach. Sein Team präsentierte sich bisher zuhause und auswärts sehr unterschiedlich. Foto: wolfgang Degott

Thomas Mischo (in Schwarz) ist mit elf Treffern bester Torschütze der SG Gersheim-Niedergailbach. Sein Team präsentierte sich bisher zuhause und auswärts sehr unterschiedlich. Foto: wolfgang Degott

Foto: wolfgang Degott

Die Fußballer der SG Gersheim-Niedergailbach waren im bisherigen Saisonverlauf der Landesliga Ost so etwas wie eine Wundertüte. So gab es für die Mannschaft von Trainer Frank Oberinger teilweise Überraschungserfolge gegen Favoriten, denen dann aber immer wieder deutliche Niederlagen folgten. Ein echtes Ausrufezeichen war der 5:3-Erfolg gegen den Dritten TuS Rentrisch. Auch gegen den lange Zeit die Tabelle anführenden SV Reiskirchen gab es einen 2:0-Heimsieg.

Die SG kam bei sieben Heimspielen auf sechs Siege und nur eine Niederlage - 1:7 gegen den SV Rohrbach. Allerdings wurden in der Fremde nur zwei von neun Partien gewonnen. Ganz bitter waren die deftigen Schlappen beim FC Homburg II mit 1:6, bei Borussia Neunkirchen II mit 0:7, das 2:6 beim SV Schwarzenbach und das 1:10 beim SV Rohrbach. Die SG überwintert mit 24 Punkten auf dem achten Tabellenplatz. Im restlichen Saisonverlauf hat sie damit nichts mehr mit dem Kampf um den Aufstieg oder um den Klassenverbleib zu tun.

Der Sportliche Leiter Rolf Wagner bilanziert: "Von den Punkten her können wir zufrieden sein, von den Ergebnissen her aber eher nicht. Man sieht einfach, dass wir auf unserem kleinen Kunstrasenplatz in Niedergailbach viel besser die Räume eng machen können als auswärts. Vor allem die großen Rasenplätze liegen uns gar nicht."

Er vermisst auf dem Platz einen "Häuptling", der bei einem Rückstand in der Lage ist, seine Mitspieler mitzureißen und eine Wende herbeizuführen. So würde sich die SG bei Gegentoren zu schnell ihrem Schicksal ergeben. Aber auch das Verletzungspech hätte eine große Rolle gespielt. Philipp Bodenstein mit einer Entzündung am Syndesmoseband und Lucas Steibert mit Knieproblemen fielen lange aus und kehrten erst kurz vor der Winterpause zurück. Zudem war der Verlust von Michael Anna und Eric Klein schwer zu kompensieren. Anna zog nach Norddeutschland um, Klein wechselte zum SV Altheim-Böckweiler.

Die bislang erfolgreichsten Torschützen der SG waren Thomas Mischo mit elf Treffern und Till Welsch mit fünf. Insgesamt hat der Tabellenachte 31 Tore geschossen, aber bereits 54 kassiert - das ist Liga-Höchstwert. Die Winterpause endet für die SG bereits wieder am Sonntag, 23. Februar, um 15 Uhr mit dem Nachholspiel beim SV Beeden.

Testspiele auf großen Plätzen

"Wir nehmen in der Halle nur am Bliestal-Cup teil und tragen dann einige Vorbereitungspartien auf großen Plätzen aus, um künftig nicht mehr diese Auswärtsklatschen zu kassieren. Zwei potenzielle Neuzugänge haben sich bei uns angetragen, aber noch ist nichts spruchreif. Wir halten weiterhin an unserer Devise fest, kein Geld an Spieler zu bezahlen", meint Wagner. Mit dem Abschneiden der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A Bliestal (derzeit Platz acht) ist er nicht zufrieden. "Das lag aber nicht an unseren beiden Trainern Christian Hauch und Uwe Stephan, sondern an den Spielern", meint Wagner. Und ganz großes Kopfzerbrechen bereitet die Dritte. "Es besteht durchaus die Gefahr, dass wir sie demnächst ganz vom Spielbetrieb abmelden müssen. So gab es bereits mehrere Spielabsagen", berichtet er.

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