Dieses Jahr bringt nur wenig Obst

Blieskastel/Gersheim. 2012 ist kein gutes Obstjahr. Die kalte und nasse Witterung im Frühjahr führte zu einem Totalausfall bei allen frühblühenden Obstsorten. Lediglich bei spätblühenden Apfelsorten ist mit einem mäßigen Ertrag zu rechnen

Blieskastel/Gersheim. 2012 ist kein gutes Obstjahr. Die kalte und nasse Witterung im Frühjahr führte zu einem Totalausfall bei allen frühblühenden Obstsorten. Lediglich bei spätblühenden Apfelsorten ist mit einem mäßigen Ertrag zu rechnen. "Gerade in Anbetracht des geringen Fruchtbehangs ist es wichtig, dass das Wenige geerntet und in den Keltereien und Brennereien der Region verarbeitet wird," so Alban Welsch bei einem Pressegespräch in den Räumen des Biopsphärenzweckverbandes in Blieskastel. "Denn erfreulicherweise ist die Nachfrage nach Streuobstprodukten aus dem Bliesgau deutlich gestiegen, und die wollen wir auch gerne befriedigen." Welsch ist Geschäftsführer der Fruchtgetränke Gersheim GmbH und keltert in Gersheim den Bliesgau-Apfelsaft. Apfelsecco, Apfelwein, Obstbrände und Liköre sowie Fruchtaufstriche runden das Streuobst-Sortiment ab. Gemessen an den Möglichkeiten des Streuobstbaus wünschen sich die Obstverarbeiter eine mengen- und qualitätsmäßig sichere Rohstoffversorgung. Deshalb ist Fruchtgetränke Gersheim GmbH zusammen mit den Keltereien und Brennereien der Obst- und Gartenbauvereine daran interessiert, den weiteren Niedergang der Streuobstbestände im Bliesgau aufzuhalten. Fruchtgetränke Gersheim GmbH unterstützt aus diesem Grund auch den Verein Bliesgau-Obst bei seinen Bemühungen zur Wiederbelebung des Streuobstbaus.

Der Erwerb und Genuss von Produkten aus dem Obst heimischer Streuobstwiesen trägt direkt zum Erhalt dieses Naturraums bei. Die Streuobstgürtel, die unsere Vorfahren zur Versorgung mit Lebensmittel um unsere Dörfer angelegt haben, gelten heute aus Sicht des Naturschutzes als schützenswerte Lebensräume. Selten gewordene Vogelarten wie Steinkauz, Rotmilan, Neuntöter oder Wendehals, Säugetiere wie Fledermäuse, Garten- und Siebenschläfer finden hier ebenso ihre ökologische Nische genau wie zahlreiche Schmetterlingsarten.

Wird die Arbeit auf den Streuobstwiesen, wie das Schneiden der Bäume, das Mähen der Wiesen und das Ernten durch den Verkauf des Obstes belohnt, profitieren alle davon: die Natur, die Kelterei und die Menschen, die sich an der Landschaft erfreuen und gesunde, ursprüngliche Produkte genießen wollen. "Dass die Ernte nicht jedes Jahr gleich hoch ausfällt, liegt in der Natur der Sache", meint auch Walter Kemkes, der Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau, für den der Verein Bliesgau Obst ein wichtiger Partner für den Erhalt der Kulturlandschaft des Bliesgaus ist. red

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