Naturdenkmäler im Saarpfalz-Kreis Von Felsen, Höhlen und sogar Fabelwesen

Kirkel · Gleich mehrere Abschnitte des Kirkeler Felsenpfades sind als Naturdenkmal geschützt. Ein Ausflug lohnt sich immer.

 Die Hollerkanzel im Kirkeler Wald  ist ein geschütztes Naturdenkmal.  

Die Hollerkanzel im Kirkeler Wald  ist ein geschütztes Naturdenkmal.  

Foto: BeckerBredel

Hollerkanzel und Hollerlöcher sind als Naturdenkmal geschützt, ebenso der Unglücksfelsen und damit gleich mehrere Abschnitte des Kirkeler Felsenpfades. Dieser rechtfertigt unbestritten die Einordnung als landschaftsprägende Naturerscheinung  und zieht inzwischen ganzjährig Tausende Besucher an, die Tag für Tag bei jedem Wetter den 4,5 Kilometer langen Rundweg oder die etwas ausgedehntere Tafeltour gehen. Zum Dritten gibt es dann auch noch die Hollerburg, die höchste Stelle des Felsenpfades, und der begehrte Aussichtsplatz auf dem Rundweg.

Der Heimatforscher Robert Seyler entdeckte hier im Jahr 1950 eine Burgstelle, einen Zufluchtsort der damaligen Bevölkerung aus dem 9. Jahrhundert. Allzuviel sollte man sich unter der Hollerburg nicht vorstellen. Die damaligen Bewohner hatten schlicht den Felsen an seiner zugänglichen Seite mit einem Wall versehen und dahinter Schutz gesucht. Feste Bauten gab es keine, mit Ausnahme einer kleinen Mauer. Die Kirkeler Burg als Bauwerk aus dem Mittelalter kam später. So sah die Hollerburg nie aus.

Im Bereich des Plateaus, das heute eine schöne Aussicht bietet, findet der Wanderer das Naturdenkmal Hollerkanzel, eine Felsnase, die mehrere Meter über den Wanderweg ragt und früher noch viel länger war. Das vorderste Stück ist unter seinem eigenen Gewicht abgebrochen und liegt heute im Hang.

An der Kanzel informiert die Kirkeler Lauschtour über die Eisengewinnung im Saarland. Auf Schildern wird man darauf hingewiesen, das man mit einem Handy einen Audioguide zu den Sehenswürdigkeiten des Felsenpfads aufrufen kann. Wer sich darauf einlässt, erfährt hier, dass die Kanzel von Eisenerz durchzogen ist, das man früher auch gewonnen und zum Beispiel in der Alten Schmelz in St. Ingbert eingeschmolzen habe. Die braunen Erzadern seien in der Hollerkanzel gut zu sehen, und so ist es auch. Wer genau schaut, erkennt kreis- und bänderförmige Eisenschwarten im Fels, der noch dazu durch das Eisen braun gefärbt ist.

Bis zu den Hollerlöchern sind es nur wenige Schritte. Es sind Felslöcher im Buntsandstein, die immer wieder am Weg auftauchen und denen unsere Vorfahren eine Sage andichteten. Die Lauschtour weiß hierzu mehr: „Vermutlich sind sie nach der altgermanischen Göttin Hulda benannt. Die ist auch besser bekannt als Frau Holle. Der Legende nach sollen ihre Helferinnen, die ‘Hulden’, in diesen Höhlen gewohnt haben.“ An anderer Stelle wird von Feen berichtet, die die Besucher des Weges in die Irre führen. Verirren kann man sich jedoch auf dem Felsenpfad im Kirkeler Wald nicht. Er ist gut beschildert, man folgt dem Zeichen mit dem Steinbock und entdeckt mehrere Naturdenkmale, über die die Lauschtour viel verrät.

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