Gemeinderat Mandelbachtal Aus Sportplatz in Habkirchen wird eine Sonnenstrom-Anlage

Mandelbachtal/Habkirchen · Das brach liegende gemeindeeigene Gelände soll Schauplatz eines Pilotprojektes für die neuen Energieversorgungs-Ziele Mandelbachtals werden.

 Der ehemalige Sportplatz in Habkirchen könnte eine Fläche sein, die ganz mit Sonnenkollektoren bebaut wird.

Der ehemalige Sportplatz in Habkirchen könnte eine Fläche sein, die ganz mit Sonnenkollektoren bebaut wird.

Foto: Jörg Martin

„Uns ist es wichtig, ein Zeichen zu setzen“, beschrieb Manfred Dier in der jüngsten Mandelbachtaler Gemeinderatssitzung den Hintergrund eines Antrages seiner FWG-Gemeinderatsfraktion. „Die Fläche ist überragend geeignet,“ so der Fraktionsvorsitzende. Die Freien Wähler forderten, dass auf dem ehemaligen Habkircher Sportplatz Photovoltaik-Anlagen (PV) errichtet werden sollen. Das Gelände gehört der Gemeinde Mandelbachtal und wäre somit erste Priorität. Die Eigentumsverhältnisse seien einfacher als bei den anderen Alternativen (wir berichteten), in denen man oft zunächst mit zahlreichen privaten Eigentümer eine Einigung herbeiführen müsste. Den Politikern schwebt vor, in einem ersten Schritt, zuerst die mögliche Fläche, die zur Verfügung steht, abklären zu lassen. Als Nächstes wäre es erforderlich, dass die Beantragung eventueller Fördermittel geprüft wird. Diese könnten für die Renaturierung des Platzes und für den Abriss des mehr als maroden Sportheims verwandt werden. Schlussendlich ginge es um das Einholen von Angeboten für die Vorbereitung und die Errichtung der PV-Anlage. Auch sei es erforderlich, dass die Rahmenbedingungen frühzeitig feststünden. Betreibt die Gemeinde die Anlage selbst, und falls ja, in welcher Rechtsform, oder werde an einen Investor verkauft oder verpachtet.

Einen nicht unerheblichen Kostenfaktor werden der Abriss des ehemaligen Sportheims und der Rückbau der Flutlichtanlage und der Masten darstellen. Eine erste vorläufige Angebotskalkulation vom 11. Januar beläuft sich derzeit auf rund 115000 Euro. Die aktuellen Preissteigerungen sind dabei noch nicht berücksichtigt. Die ersten Pläne sehen drei Reihen mit jeweils 27 Modulen und drei weitere Reihen mit jeweils neun Modulen vor. Diese könnten in Süd-Südwest-Richtung aufgestellt werden und hätten eine mögliche Gesamtleistung von bis zu 1,7 Megawatt. Die FWG sprach sich insbesondere für den alten Sportplatz aus, da dieser hinsichtlich der Sonneneinstrahlung mehr als gut gelegen sei. Ein weiterer Pluspunkt: Die Strom-Einspeisestation des Energieversorgers Energis sei nur 300 Meter entfernt. Auch stelle die gute Zuwegung des alten Sportplatzes keinen Nachteil dar.

„Zuerst muss man prüfen, ob die Fläche überhaupt für Photovoltaik genutzt werden darf“, rief Reiner Vogelgesang, zuständig bei der Gemeindeverwaltung für die Bauleitplanung, in Erinnerung. „Das ist ein ganz wichtiges Signal! Wir werden Fehler machen. Das ist immer so, wenn was Neues passiert“, kommentierte Silvia Becker die FWG-Pläne. Es handele sich um ein Pilot-Projekt zum Durchspielen. „Lasst uns Habkirchen mal probieren“, forderte die SPD-Fraktionsvorsitzende ihre Kollegen auf.

Der Gemeinderat stimmte einstimmig für den Antrag. „Von den Erfahrungen dieses Projektes können wir profitieren, wenn es darum geht, die restlichen, derzeit ausgewiesenen, Flächen auf eine mögliche Eignung zu prüfen“, kommentierte Manfred Dier den Beschluss im Nachgang in einer Pressemitteilung. Dabei dürfe keine Zeit verloren werden. Während Habkirchen auf den Weg gebracht wird, müssten die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern für die anderen Flächen laufen. Das sollte sehr zeitnah angegangen werden, so Dier abschließend.

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