Aus der Kommunalpolitik in Mandelbachtal Freie Wähler: Beim Bauland ist jetzt das Land in der Pflicht

Mandelbachtal · „Die Baulanddiskussion in Mandelbachtal dreht sich im Kreis – das Land ist in der Pflicht.“ Unter dieser Überschrift nimmt die Fraktion der Freien Wähler im Gemeinderat Stellung zum neuerlichen Artikel in unserer Zeitung vom 8. Februar.

 In Mandelbachtal – unser Bild zeigt den Ortskern von Ormesheim – sollen verstärkt Sanierungsgebiete ausgewiesen werden. Dort sorgen steuerliche Anreize dafür, dass Erwerb und Sanierung von älteren Häusern attraktiv werden.

In Mandelbachtal – unser Bild zeigt den Ortskern von Ormesheim – sollen verstärkt Sanierungsgebiete ausgewiesen werden. Dort sorgen steuerliche Anreize dafür, dass Erwerb und Sanierung von älteren Häusern attraktiv werden.

Foto: Peter Gaschott

„Es wurde nun sehr viel geschrieben und gesprochen, was Bauland und Wohnraum in Mandelbachtal angeht. Es müssen jetzt endlich Taten folgen, und zwar in den entsprechenden Ministerien beim Land. Von dort hört man nur Absichtserklärungen, Konkretes wird aber nicht geliefert“, so Manfred Dier, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Gemeinderat.

Bürgermeisterin Maria Vermeulen mache die Falschen für die seit Jahren andauernde Misere verantwortlich. Nicht private Investoren seien für die Preisentwicklung verantwortlich, sondern die Behörden, die es einfach nicht schafften, den derzeit geltenden Landesentwicklungsplan fortzuschreiben und den geänderten Verhältnissen anzupassen. Nur so könne man den steigenden Preisen entgegenwirken.

„Normalerweise sollte die öffentliche Hand Grundstücke erschließen und an Bauwillige, idealerweise an Ortsansässige, veräußern. Aber die Gemeinde Mandelbachtal ist quasi pleite, nicht zuletzt aufgrund der desaströsen Sparpolitik von Bund und Land in den letzten Jahren, die viele Kosten einfach auf die Kommunen umlegen. Unter diesen Umständen können wir froh sein, dass aufgrund der Initiative von Privatinvestoren überhaupt was passiert.“ so Dier.

Auch was die Beurteilung der demografischen Entwicklung angeht, sehen die Freien Wähler die Prognosen der Planungsbüros, sowohl 2015 als auch aktuell viel als zu pessimistisch an. So ginge das Gemeindeentwicklungskonzept 2015 von einer Bevölkerungsstagnation aus. Diese sei aber nur deshalb eingetreten, da kein Bauland mehr erschlossen wurde. Das seinerzeit in Bliesmengen-Bolchen erschlossene Neubaugebiet habe nämlich zu einem dortigen Bevölkerungswachstum geführt. Die Bürgermeisterin betone ja auch, dass es eine immense Nachfrage nach Häusern, insbesondere in Heckendalheim, Ommersheim, Ormesheim und Erfweiler-Ehlingen gäbe. Dies bestätige auch die jüngst veröffentlichten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung, die in Mandelbachtal positiv sei (wir berichteten).

„Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Nachfrage nach Immobilien in Zukunft nicht sinken wird, ganz im Gegenteil. Die Ausweisung von Sanierungsgebieten wird diesen Effekt noch verstärken. Wenn wir es jetzt noch schaffen, den Transitverkehr aus unseren Ortsdurchfahrten fernzuhalten, wird Mandelbachtal auf Dauer ein attraktiver Wohnort bleiben. Hierfür ist aber wichtig, dass der neue Landesentwicklungsplan alle Ortschaften Mandelbachtals berücksichtigt“, sagt Dier

Wenigstens in einem Punkt sei man sich einig, nämlich in der Erhebung einer Grundsteuer C. Manfred Dier forderte nochmal eindringlich die Behörden in Saarbrücken auf, in Sachen Landesentwicklungsplan nun endlich voran zu kommen, nur so könne das Dilemma in Mandelbachtal gelöst werden.

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