Edeka-Bauvorhaben in Habkirchen: Jetzt spricht ein Beteiliger „Die Gemeinde hatte keine Schlüsselfunktion“

Mandelbachtal/Habkirchen · „Projektentwickler fordert Schadensersatz“ lautete die Überschrift über einen Bericht vom Mittwoch, 9. Dezember, in unserer Zeitung. Darin erhob Peter Lang, Geschäftsführer der MCC Projekt GmbH in Pirmasens schwere Vorwürfe an die Adresse der Gemeindeverwaltung in Mandelbachtal.

Edeka-Bauvorhaben Habkirchen: Jetzt spricht ein Beteiliger
Foto: BeckerBredel

Sinngemäß sagte er, Bürgermeisterin Maria Vermeulen habe, in Hinblick auf den geplanten Neubau eines Einkaufsmarktes, nach zwei Jahren der Vorarbeit seines Unternehmens, plötzlich die Fronten gewechselt, sodass nun Edeka in Habkirchen zum Zuge komme. Dieser Darstellung widersprach allerdings auf ganzer Linie die Chefin im Rathaus von Mandelbachtal.

Und nun hat sich in einem Brief an den MCC-Chef Lang Markus Fischer zu Wort gemeldet. Er wohnt in Habkirchen und ist ein ehemaliger Grundstücksbesitzer im Bereich „Ober dem Seeden“. Dort will Edeka bauen. „Mit Erstaunen“, so schreibt Fischer, habe er den Bericht gelesen und sei etwas verwundert, wie unzureichend und teilweise falsch die Sache von Lang dargestellt werde. Erst einmal sollte hier inhaltlich zwischen dem gescheiterten Projekt „In der Sandkaut“ und dem nachfolgenden Projekt „Ober dem Seeden“ unterschieden werden. Die Durchführung des Projekts „In der Sandkaut“ sei, wie auch richtig geschildert, wegen überhöhter Preisforderungen eines Verkäufers zum Scheitern verurteilt gewesen.

Dem Satz aber „Der mehrkaufpreisfordernde Grundstückseigentümer brach die Verhandlungen mit der MCC unvermittelt ab und kontaktierte die Edeka-Gruppe“ könne er, Fischer, so nicht zustimmen, da die Kontaktaufnahme mit Edeka über einen anderen Weg verlaufen und erst mit dem Bereich „Ober dem Seeden“ konkret geworden sei. Die Wahl der neuen Bürgermeisterin sei erst Wochen später erfolgt, zum Feiern habe es also noch keinen Anlass gegeben.

Für den neuen Baubereich „Ober dem Seeden“ seien immer noch Bürgermeister Tussing und Ortsvorsteher Eckhardt zuständig gewesen. Und sie hätten auch die privaten Grundstücksbesitzer (Ostern 2019) informiert, und „somit auch mich“. Zu feiern habe es da für Maria Vermeulen immer noch nichts gegeben, da sie bis dato noch kein Amt inne hatte.

Im Übrigen sei der einzige Kontakt von MCC zu den privaten Eigentümern „Ober dem Seeden“ ein Schreiben mit der Bitte um Zustimmung für eine Bodenanalyse der betreffenden Grundstücke gewesen. Treffen oder Verhandlungen mit den privaten Besitzern im Bereich „Ober dem Seeden“ hätten nie stattgefunden.

Markus Fischer: „Edeka war diesbezüglich schneller. Nach einem informierenden Telefongespräch saßen die Grundstücksbesitzer eine Woche später mit Edeka an einem Tisch und es wurden Ziele, Pläne und Angebote besprochen. Erst als die Zustimmung aller drei privaten Grundstücksbesitzer erfolgte, ging Edeka mit der Gemeinde Mandelbachtal in Verhandlung. Die Behauptung, dass die Gemeinde die generelle Schlüsselfunktion hatte, ist ganz eindeutig widerlegbar. Die Gemeinde verkaufte ihr Grundstück zuletzt, da Edeka zuerst die Sicherheit von den privaten Besitzern wollte. Die Gemeinde hätte auf jeden Fall verkauft, da sie ja bekanntlich die Versorgungslücke schließen möchte.“

Die privaten Grundstücksbesitzer hätten an Edeka verkauft, weil das Unternehmen sich umgehend und zur vollsten Zufriedenheit mit ihnen an einen Tisch gesetzt und verhandelt habe. MCC habe diesbezüglich nicht reagiert und der Grundsatz: „Früher Vogel fängt den Wurm“, habe sich hier eindeutig bestätigt. Abschließend erklärt sich der Absender bereit, den Unternehmer Lang mit weiteren Informationen zu unterstützen, „die zur Aufklärung des tatsächlichen Sachverhalts dienen“.

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