Homburg Publikum strömt wieder zum Flohmarkt

Homburg · Das Angebot der Homburger Traditionsveranstaltung ist indes noch nicht auf Vor-Corona-Niveau. Marktmeister Eisel mit einem Zwischenfazit.

 Noch hat der Homburger Flohmarkt nicht seine alte Größe aus der Vor-Corona-Zeit erreicht, sehen lassen kann er sich aber trotzdem.

Noch hat der Homburger Flohmarkt nicht seine alte Größe aus der Vor-Corona-Zeit erreicht, sehen lassen kann er sich aber trotzdem.

Foto: Thorsten Wolf

Angesichts von Sommer-Infektionswelle und angekündigten Schutzmaßnahmen für Herbst und Winter von einer Zeit vor und nach Corona zu sprechen, das wirkt fast schon seltsam. Tatsächlich aber haben sich in diesem Jahr viele Veranstaltungen aus der Pandemie-Unterbrechung zurückgemeldet – auch der Homburger Flohmarkt. Und wenn man sich das Treiben bei der August-Ausgabe der Traditionsveranstaltung anschaut, dann kann man durchaus melden: Der eigentlich größte Flohmarkt im Südwesten hat sich hörbar zurückgemeldet. Zumindest in Sachen Publikumszuspruch. In Sachen Angebot allerdings ist man hingegen (noch) nicht auf dem Stand vor der Pandemie. Das hat ganz unterschiedliche Gründe. Und die liegen, wie könnte es anders sein, eben in der Corona-Krise begründet: So ist ein Teil der eigentlichen Verkaufsfläche aktuell nicht nutzbar. Das betrifft die Straße „Am Forum“ ab der Einmündung Saarbrücker Straße. Dieser Bereich muss frei bleiben, um die Zufahrt zum Corona-Testzentrum des Saarpfalz-Kreises zu gewährleisten. Damit fallen schon mal alle Standflächen auf diesem Straßenabschnitt weg. Zudem steht auch der Parkplatz auf dem DSD-Gelände, aktuell Standort eben für das Testzentrum, nicht als Parkfläche für die Autos von Standbetreibern zur Verfügung. Stattdessen ist im Bereich des ehemaligen Hallenbades eine Zone fürs Parken der Anbieter vorgesehen. „Da fehlen uns natürlich massig Plätze für Verkaufsstände. 200 bis 300 sind das schon“, erklärt Marktmeister Bernhard Eisel anlässlich des August-Flohmarktes.

Also: Alles ein bisschen kleiner als gewohnt. Und noch ein weiterer Umstand verhindert aktuell einen Flohmarkt in alter Größe. Und auch da hat die Pandemie ihre Finger im Spiel. Wie das? Die Antwort darauf ist recht einfach: Es gibt aktuell noch keine festen Stand-Verträge für Händler, die ihnen über die Flohmarkt-Saison einen festen Platz auf dem Gelände zusichern. Tatsächlich verläuft die Vergabe der Verkaufsflächen nach dem Windhund-Prinzip. Also: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Bernhard Eisel: „Manche Händler haben deswegen ihren gewohnten und festen Platz nicht mehr – wenn sie zu spät buchen. Und dann kommen die mitunter nicht mehr.“ Deswegen, so Eisel, sei es für ihn nicht überraschend, dass man aktuell nicht mehr wie früher bei 800, 900 oder 1000 Händlern sei. Dass man gegenwärtig keine Verträge für Händler anbieten könne, liege daran, dass man zu Beginn der Saison nicht habe sicher sein können, ob tatsächlich alle Flohmärkte stattfinden können. Und erst wenn das wieder sicher gewährleistet werden könne, werde man wieder mit den üblichen Händler-Verträgen aus der Vor-Corona-Zeit arbeiten. Denn ansonsten laufe man Gefahr, Verträge auflösen zu müssen – verbunden mit einem großen Verwaltungsaufwand, so der Rückbuchung von Standgebühren.

Hat man also aus verschiedenen Gründen noch nicht das Händler-Volumen aus den Jahren vor 2020 erreicht, kann sich der Publikumszuspruch ohne Mühe sehen lassen. Bernhard Eisel: „In Sachen Besucherzahlen ist es für mich überraschend viel.“

Wer nun, beispielhaft beim Augustflohmarkt, über das Gelände spaziert und ein bisschen stöbert, der nimmt vielleicht eine kleine, vielleicht auch nur gefühlte Veränderung im Angebot war: Die meisten Stände sind solche, die wirkliche Flohmarkt-Artikel anbieten. Liebenswerter Krims und Krams, Dachbodenfunde, hübscher Trödel, bunte Kuriositäten und vieles Entdeckenswertes mehr. Nicht mehr so präsent, zumindest mal beim August-Flohmarkt, sind die großen und berufsmäßigen Anbieter. Das verändert ein bisschen die Anmutung des Marktes.

Ein große Unbekannte ist nun natürlich der aufziehende Herbst und die Frage, ob und wie die Pandemie zu erneuten Einschränkungen führt. „Es gibt halt zu viele Unbekannte“, beschreibt es Eisel.

Es ist also noch nicht alles so beim Homburger Flohmarkt, wie man es aus den Zeiten vor der Pandemie gewohnt war. Nichtsdestotrotz lohnt sich eine Stöbertour über den Markt auf jeden Fall. Denn auch wenn (noch) nicht so viele Händler wie früher ihre Angebote parat halten: zum Finden, Bestaunen, Feilschen und Kaufen gibt es wahrlich genug.

 In Sachen Publikumszuspruch ist und bleibt der Homburger Flohmarkt ein Magnet.

In Sachen Publikumszuspruch ist und bleibt der Homburger Flohmarkt ein Magnet.

Foto: Thorsten Wolf
 Manchmal stößt man als Tageszeitung auf die eigene Geschichte.

Manchmal stößt man als Tageszeitung auf die eigene Geschichte.

Foto: Thorsten Wolf

Die nächste Chance darauf bietet sich am Samstag, 3. September. Wer sich hier für einen Stand interessiert, für den hat die Stadt unter https://www.homburg.de/images/pdf/kultur_und_freizeit/Flohmarkt_-_Ticket_Regional.pdf entsprechende Hinweise bereitgestellt.

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