Tag der Organspende Man kann seinen Organspende-Ausweis abpflücken

Homburg · Am Samstag ist Organspende-Tag. Dazu haben sich Homburger Medizinstudenten eine besondere Aktion ausgedacht, die kontaktlos abläuft.

 Das persönliche Gespäch wäre ihnen lieber gewesen, aber in Corona-Zeiten musste sich die Hochschulgruppe „Aufklärung Organspende Homburg“ eine andere Lösung ausdenken. 

Das persönliche Gespäch wäre ihnen lieber gewesen, aber in Corona-Zeiten musste sich die Hochschulgruppe „Aufklärung Organspende Homburg“ eine andere Lösung ausdenken. 

Foto: dpa/Daniel Maurer

Noch immer gibt es viele Befürchtungen und Ängste, die mit dem Thema Organspende verbunden sind. Anlässlich des Tages der Organspende an diesem Samstag, 6. Juni, hat sich die Hochschulgruppe „Aufklärung Organspende Homburg“ deshalb zu einer besonderen Aktion in der Kreis- und Universitätsstadt entschlossen, nämlich der Verteilung von Organspende-Ausweisen an Orten, an denen viele Leute vorbeikommen.

„Eigentlich hätten wir uns gewünscht, wie in jedem Jahr einen Stand am Christian-Weber-Platz aufzustellen, um die Leute auch persönlich zu beraten“, sagt Pamela Burandt, die in Homburg gerade ihr praktisches Jahr absolviert, „ich finde es wichtig, dass die Ängste zu diesem Thema abgebaut werden.“ Allerdings sei die Hochschulgruppe in Corona-Zeiten überein gekommen, dass es zu früh sei, jetzt schon Leute im persönlichen Gespräch zu beraten, „wir wollten da doch lieber auf Nummer sicher gehen und diesmal den persönlichen Kontakt meiden, so schade das auch ist“.

Trotzdem, so betont die Medizinstudentin Ronja Hübner, die ebenfalls in der Hochschulgruppe aktiv ist, sei es wichtig, diesen Tag zu nutzen, um die Menschen auf die Wichtigkeit der Organspende hinzuweisen. Deshalb habe man sich mehrheitlich darauf geeinigt, an markanten Stellen Organspende-Ausweise aufzuhängen, „an bunten Schnüren, mit Wäscheklammern, begleitet von einem Info-Blatt, damit man auch weiß, worum es sich handelt.“

An der Saarbrücker Straße und im Stadtpark werden die Organspende-Ausweise zu finden sein, „die Leute können sie dort sozusagen abpflücken“. Selbst wenn man noch zögere, sei es eine Information, „wie so ein Ausweis überhaupt aussieht“. Es gehe dabei vor allem um eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen könne, „weil es auch für die Angehörigen dann leichter ist, wenn schon bei Lebzeiten diese Dinge entschieden wurden“. Das habe nichts damit zu tun, dass jemand mit seinem baldigen Ableben rechnen müsse, fügt Ronja hinzu.

Gegen 9 Uhr sollen die Ausweise aufgehängt werden, es sind genügend vorhanden, um sie immer wieder nachzufüllen, „wir haben eine riesige Kiste voll davon“. Wie es mit dem Wetter werden soll, das ist allerdings noch die Frage. Aber der Hochschulgruppe wird schon noch etwas einfallen, damit statt der Ausweise nicht durchweichtes Papier an der Leine hängt.

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