Festakt zum Bosch-Geburtstag

Homburg. Es muss schon ein besonderer Tag sein, wenn junge Frauen freiwillig Blusen mit der Aufschrift "Ich bin 50" tragen. Die meisten von ihnen gehörten zum Helfer-Team der Bosch-Niederlassung in Homburg. Denn nicht sie, sondern Bosch wurde am Standort Homburg 50 Jahre alt. Am 3

Homburg. Es muss schon ein besonderer Tag sein, wenn junge Frauen freiwillig Blusen mit der Aufschrift "Ich bin 50" tragen. Die meisten von ihnen gehörten zum Helfer-Team der Bosch-Niederlassung in Homburg. Denn nicht sie, sondern Bosch wurde am Standort Homburg 50 Jahre alt. Am 3. Oktober 1960 sei der Startschuss in Homburg gefallen, erklärte Franz Fehrenbach, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Bosch. Dass er am Freitag beim Geburtstags-Festakt auf dem Gelände an der Bexbacher Straße zu Gast war, wurde von den rund 200 geladenen Gästen als Ehre angesehen - zumal Fehrenbach einerseits zwar ein bodenständiges schwäbisches Unternehmen repräsentiert, aber gleichzeitig auch der Chef des größten Autozulieferers der Welt ist. Und das ist nicht gerade wenig! Kein Wunder, dass auch auf saarländischer Seite ein großes Aufgebot an Landespolitikern gekommen war: die Minister Christoph Hartmann, Georg Weisweiler und Simone Peter und natürlich Ministerpräsident Peter Müller. Müller hielt eine launige Rede, in der er das ansprach, was die Anwesenden gerne hörten und was zu einem guten deutschen Geburtstag immer passt: Die positiven und schrägen Seiten schwäbischer, saarländischer und pfälzischer Mentalität. Erst ein Zusammenwirken dieser drei Eigenschaften habe den ungeheuren Aufstieg des Homburger Werkes erst möglich gemacht. Dass die offizielle Feier, die um zehn Uhr begonnen hatte, um 12 Uhr noch nicht beendet war, quittierte der ehemaliger Homburger Oberbürgermeister Joachim Rippel mit den Worten, dass "heute die saarländische Regel nicht gelte: um 12 werd gess." Joachim Rippel, der die Firma Bosch auch als ehemaliger Wirtschaftsminister sehr schätzte, hatte sich ausnahmsweise als Conférencier anwerben lassen, um durch die Veranstaltung zu führen. Was er auch prompt mit der bekannten Rippelschen Beredsamkeit tat - und er tat es auch für Homburg, denn sein Honorar spendete er umgehend für der Aufbau der Erbacher Sporthalle und für die Homburger Tafel. Dass er ein paar Seitenhiebe auf seinen Freund und Nachfolger im Amt, Oberbürgermeister Karlheinz Schöner austeilte - der habe "wegen des Einbruchs der Gewerbesteuern jetzt noch ein paar Falten mehr bekommen" - amüsierte die Gäste aus Stuttgart sichtlich. Aber auch Schöner konterte zurück, er habe, im Gegenzug zu Rippel bei Bosch einst einen Ferienjob ausgeübt. Man habe ihm sogar angeboten, dort anzufangen. "Manchmal", sinnierte der Oberbürgermeister, "frage ich mich, ob ich es nicht hätte tun sollen." Eine bewegende Rede gab es vom Betriebsratsvorsitzenden Dieter Klein aus Blieskastel. Es sei schon etwas ganz Besonderes, bei Bosch zu arbeiten, sagte er nicht ohne Stolz. Und da hörte man sie plötzlich ganz deutlich heraus, die große emotionale Verbundenheit mit dem Unternehmen, auf das 6000 Menschen in der ganzen Region bauen. Auch der ganz große Chef in der ersten Reihe vernahm es gerne.

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