Kommentar Ein kompletter Neuanfang ist nötig

Diese Meldung kommt für Rüdiger Schneidewind (SPD) absolut zur Unzeit: Während an diesem Donnerstag sein Prozess vor dem Landgericht wegen der Detektivaffäre fortgesetzt wird, hat unsere Zeitung erfahren, dass es ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen den suspendierten Homburger Oberbürgermeister gibt.

 Peter Neuheisel

Peter Neuheisel

Foto: SZ/Robby Lorenz

Der umstrittene Mietvertrag mit einer Schlagzeugschule in Erbach holt ihn ein. Und dann noch zeitgleich das Verfahren „An der Remise“, das zunächst gegen Unbekannt gerichtet ist. Aber auch hier wird Schneidewind wohl nicht ganz außen vor bleiben können, denn auch dieser Fall lief in seiner Verantwortung als Verwaltungschef. Wohlgemerkt: Ermittlungsverfahren sind noch kein Schuldspruch.

Die permanente Unruhe im Rathaus wegen irgendwelcher Unregelmäßigkeiten nervt. Letztlich ist es fast schon egal, wer jetzt gerade was verbockt hat. Wichtiger als der Ausgang der Gerichtsverhandlungen ist fast schon die Hoffnung, dass das unselige Treiben in der Verwaltung ein Ende hat und jeder korrekt arbeitet. Sprich: Die Stadt braucht einen kompletten Neuanfang. Dem kommissarischen Chef, Bürgermeister Michael Forster (CDU), der nicht davor zurückschreckt, Unregelmäßigkeiten zu benennen, gehört jedwelche Unterstützung – von den Rathausmitarbeitern wie vom Stadtrat. Und zwar vom kompletten Rat. Positive Zeichen gibt es, eine einheitliche Linie sollte auch möglich sein, gehörten die beiden letzten Rathaus-Chefs doch sowohl der CDU als auch der SPD an. Beide großen Parteien sind also gleichermaßen betroffen – und gefordert, was die Aufklärungsarbeit eigentlich erleichtern sollte. Die Kreisstadt Homburg hat ein besseres Erscheinungsbild verdient.

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