Pfingstquack in Wolfersheim Wolfersheimer Jugendliche pflegten Pfingstquak-Tradition

Wolfersheim · 1030 Hühnereier wurden eingesammelt, am Milchheisje in einer Riesenpfanne mit Speck gebraten und kostenlos mit Brot ausgegeben.

 Reiterinnen auf vier Pferden begleiteten die Dorfjugend bei ihrem Gang durch den Gold-Ort Wolfersheim und dem Sammeln von Hühnereiern für die große Pfingst-Pfanne.

Reiterinnen auf vier Pferden begleiteten die Dorfjugend bei ihrem Gang durch den Gold-Ort Wolfersheim und dem Sammeln von Hühnereiern für die große Pfingst-Pfanne.

Foto: Hans Hurth

Nach drei Jahren pandemiebedingter Pause lebte die seit Jahrzehnten gepflegte Tradition des Pfingstquack-Reitens am Montag in Wolfersheim wieder auf. Die Dorfjugend zog dabei über Stunden durch die Straßen und sammelte Speck und Eier, die später in eine große Pfanne wanderten.

„Uns Ältere freut, dass die Jugend im Ort an diesem uralten Brauch ununterbrochen festhält“, sagten unserer Zeitung Ludwig Hunsicker (82) und Ludwig Weber (88), der im Gold-Dorf als Buchautor mehrerer Heimatbücher und Heimatkundler mit den Facetten aus Brauchtum, Sozialgeschichte und Religion bestens vertraut ist. Entstanden ist der Pfingstquack aus dem Quack-Reiten am Pfingstmontag. „Nach keltischem Brauch feierte man zu Ehren der erwachenden Mutter Erde ein Fest, und zudem ist Pfingsten der fünfzigste Tag nach Ostern. Dies könnte mit dem lateinischen Wort quinquaginta, also 50 Tage-Fest, zu tun haben, woraus wohl quack entstanden ist“, vermutet Ludwig Weber. Die früher noch große Zahl der Pferde wurde zu einem Umzug durch das Dorf herausgeputzt. Diesmal waren es vier Pferde, geritten von Marie-Elise und Christina Eiswirth, Anne Weiser und Charlotte Hammel. 22 Mädels und Jungs besuchten jedes Haus. Sina Schiweck, Lea Becker, Sina Velten, Lea Velten und Katharina Franz übernahmen den Klingeldienst. Alle Einwohner machten gerne mit. Sie füllten nach dem lauten Ruf „Quack, quack, quack, sieben Eier in den Sack“ gerne den Korb, den Henning Ewen und Pablo Weyrich trugen und später im Handwagen mitführten.

Insgesamt zählte die Dorfjugend 1030 Hühnereier, die in einer Riesenpfanne mit Speck gebraten und kostenlos mit Brot ausgegeben wurden. Diesmal bereiteten Willi Klein, Roman Schmidt, Dirk Blumenauer, Thomas Scheiders und Achim Jesel die Eier in der Pfanne zu. Der Schnellkurs zum „Rühr-Fix“ hatte sich für die fünf ausgezahlt.

Alte Hasen wie Horst Blumenauer und Harald Krebs kennen die Besonderheit des alten Brauchs, wobei zum Essen das Rührei auf das Brot geschoben wird. Der Jugend- und Freizeitclub Wolfersheim hat sich die Pflege des Pfingstquack auf die Fahne geschrieben, gefeiert und gegessen wird seit jeher am Milchheisje. Auch Auswärtige wie Andrea und Fredy Braun aus Blickweiler und Bürgermeister Bernd Hertzler mit Ehefrau Christine waren gekommen. Neubürger stellen sich gemeinsam mit Ortsvorsteher Matthias Seel vor, Altbürger frischen Freundschaften auf und allen war eines gewiss: Die Eierspeise schmeckte.

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