Da ist es wieder, das gastronomische Wohlgefühl Die neue Freiheit – so fühlt sie sich an

Wattweiler/Bliesgau · Ein kleiner Abstecher rüber in die Pfalz – der Sehnsucht nach gastronomischer Freude wegen.

 Am Ziel! Ein wenig Normalität, für die man ein paar Meter in die Pfalz fahren muss. Vanessa Piroth serviert im Biergarten der Kugelfanghütte. Während im Saarland Außengastronomie geschlossen sein muss, ist hier geöffnet.

Am Ziel! Ein wenig Normalität, für die man ein paar Meter in die Pfalz fahren muss. Vanessa Piroth serviert im Biergarten der Kugelfanghütte. Während im Saarland Außengastronomie geschlossen sein muss, ist hier geöffnet.

Foto: Peter Gaschott

„Wir öffnen am 20. Februar“, so die ursprüngliche Aussage der Kugelfanghütte, die den Eigentümer gewechselt hat. Da wurde nichts draus. Kein gastronomischer Betrieb durfte zu jener Zeit öffnen. Jetzt ist die Hütte, zumindest im Außenbereich, doch geöffnet. Ein paar hundert Meter von Webenheim entfernt, aber schon in der Pfalz. Und Malu Dreyer hat nicht, wie der saarländische Ministerpräsident, die Reglements zur Öffnung der Außengastronomie zurückgenommen. Erster Öffnungstag an der Kugelfanghütte also am 24. März.

Ich will hin! Endlich mal wieder sich in einem Restaurant bedienen lassen. Doch vor dem Besuch kommen die Hürden. Ich lese nach auf der Webseite der Bundesregierung. Wenn an einem Tisch Personen mehrerer Haushalte sitzen, braucht man einen Schnelltest. Ich will allein essen, komme damit unzweifelhaft aus einem einzigen Haushalt. Aber die freundliche Dame am Telefon weist mich bei der Platzreservierung – sie ist obligatorisch – darauf hin, dass das Zweibrücker Ordnungsamt auf einem Test besteht, wenn man den Biergarten betritt. Also, vormittags in die Apotheke zum Schnelltest, Ergebnis kommt aufs Handy, Hunger stellt sich ein.

An der Kugelfanghütte ist der Parkplatz halb besetzt. Der Weg zur Hütte ist gesäumt mit Hinweisen zu Maskenpflicht. Kurz vor dem schon sichtbaren Ziel – dem wunderschönen Biergarten – die letzte Hürde. Warten, bis man sich anmelden kann. Eine freundliche junge Dame kümmert sich um mich, kurzer Blick auf den Coronatest, Erklärung des Anmeldeformulars, dann bin ich „herzlich willkommen, suchen Sie sich einen Platz“. Ich bin am Ziel. Gut zwei Drittel der Tische sind besetzt, ordentlichen Abstand hat der Hüttenwirt dazwischen hergestellt. Rot-weiße Flatterbänder begrenzen den Biergarten, damit keiner ohne Anmeldung reinkommt. Ein gutes Gefühl stellt sich ein angesichts klarer, gut verständlicher Hygienemaßnahmen. Reichlich Bedienungen, alle mit Mundschutz – und bestens gelaunte Gäste.

An den Tischen wird gerechnet. Bei einem „Freitest“ pro Woche wird’s dann ja doch kostspielig, öfters das Gasthaus anzusteuern. Die Apotheken verlangen zwanzig Euro für zusätzliche Tests, bei den Discountern kann man den Selbsttest für rund fünf Euro erstehen. Das lohnt sich nicht, wenn es im Gasthaus bei einem Bier bleibt. Also sollte man schon ein wenig konsumieren, damit die Kosten für den Test in der Relation nach unten gehen. Danach sieht es auch auf den Tischen aus. Hier ein Crémant, dort eine Flasche Wein – wer heute im Biergarten sitzt, hat Nachholbedarf. Selten kommt man so schnell ins Gespräch mit anderen Gästen, und alle haben das gleiche Gesprächsthema. Beim Gehen noch ein Blick auf die Auto-Kennzeichen der Gaastro-Besucher. Sie halten sich etwa die Waage, Zweibrücker und Saarländer aus dem Bliesgau.

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