Wenn die Flut in Blieskastel anrollt Besser gerüstet für den Fall einer Katastrophe

Blieskastel · Die Stadt Blieskastel hat ihren Gefahrenabwehrplan bei Hochwasser und Starkregenereignissen erneuert.

 Unser Bild zeigt die Übergabe der roten Ordner mit dem Gefahrenabwehrplan mit Bürgermeister Bernd Hertzler (Mitte), Stadtwehrführer Michael Nehlig und Marco Nehlig (rechts), Leiter der Stabsstelle Brand- und Zivilschutz.

Unser Bild zeigt die Übergabe der roten Ordner mit dem Gefahrenabwehrplan mit Bürgermeister Bernd Hertzler (Mitte), Stadtwehrführer Michael Nehlig und Marco Nehlig (rechts), Leiter der Stabsstelle Brand- und Zivilschutz.

Foto: Uwe Brengel

„Was ist zu tun bei Hochwasser oder bei einem Starkregenereignis?“ Wer macht was bei steigenden Pegeln, bei überfluteten Straßen, Kellern oder ganzen Stadtteilen? Seit März existiert der 266-seitige Gefahrenabwehrplan „Alarm- und Einsatzplan Hochwasser und Starkregen“. „Dieses wichtige Papier dient der Grundlage einer Szenario-orientierten Risiko-Analyse“, erklärte Bürgermeister Bernd Hertzler das Dokument bei seiner Vorstellung. Es soll bei schnellen einsatztaktischen Entscheidungen, die unter Umständen auch folgenschwer sein können, quasi einen roten Leitfaden aufzeigen.

„Der Plan ist universell einsetzbar und in enger Anlehnung an Regeln der Einsatzführung und an Einsatzgrundsätze erstellt“, betont der Rathaus-Chef: Mit einfachen Worten gesagt, gebe er detaillierte Auskunft darüber, wer was wann in ganz brenzligen Situationen veranlassen und ausführen soll. Erstmalig habe man das Thema Starkregen mit aufgenommen, so Hertzler. Darüber hinaus seien darin auch Informations-Möglichkeiten für die Bürger enthalten. Der Plan ersetzt den Vorgänger aus den 90er Jahren, aktualisiert für die Einsatzkräfte Kontaktdaten wie Telefonnummern und passt die Informationen an die heutigen Gegebenheiten an.

Der neue Gefahrenabwehrplan ist nicht nur auf die Pegelhöhen der Blies festgeschrieben, sondern beinhaltet auch den Würzbach, den Kirkeler Bach, Bierbach und Alschbach, um nur einige zu nennen. Bei einem Bliespegel von 2,95 m mit der Prognose stark steigend nennt der Alarmplan erste wichtige Schutzmaßnahmen. Ab einem stark steigenden Bliespegel von 3 m wird die Befehlsstelle der Feuerwehr und die Leitstelle des Baubetriebshofs alarmiert. Bei 3,05 m trifft sich der Krisenstab, von hier wird dann auch entschieden, ob das Bürgertelefon eingerichtet wird. Der Krisenstab, der aus Führungskräften der Stadtverwaltung (Stab für außergewöhnliche Ereignisse) und Einsatzkräften der Feuerwehr (Örtliche Einsatzleitung) besteht, übernimmt in der Einsatzleitung das Koordinieren der Maßnahmen.

 Bei 3,20 m wird Hochwasseralarmstufe 3 ausgerufen, in den ersten Straßen in Webenheim läuft das Wasser herein. Mit 4,10 m hat Blieskastel die höchste Hochwasseralarmstufe erreicht. Zur Erinnerung: am 21. Dezember 1993 hatte die Blies 4,21 m erreicht, der höchste jemals gemessene Hochwasserwert der damaligen Jahrhundertflut der Blies. Durch den Hochwasserdeich, der auf der Deichkrone als Freizeitweg genutzt wird, ist die Altstadt recht gut geschützt. Jedoch gibt es keine Erfahrungswerte, wie gut der Deich bei länger anhaltendem Hochwasser schützt.

 Auf der Internetseite www.blieskastel.de findet sich ein Hochwasserlink. Die Verwaltung erwähnt auch die Warn-Apps „Katwarn“ und „Nina“. Beide Apps können kostenlos aufs Smartphone geladen werden. Zudem sieht der Alarmplan im Notfall auch Lautsprecherdurchsagen der Feuerwehr und weiteren Hilfskräften vor. Der Alarmplan wird in Teilen auf der Homepage der Stadt veröffentlicht.

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