Bedingt durch die Corona-Pandemie muss der jährliche große Lauf des Schutzengelvereins Blieskastel im Stadion des Sportclubs (SCB) an der Florianstraße in der gewohnten Form ausfallen. Eigeninitiative bei einigen Sportfreunden war da willkommen. So trafen sich zehn Läuferinnen und Läufer der Sportgemeinschaft (SG) Tresen 08 Schuwer aus Aßweiler und zwei Jungs des SCB-Expertentreffs zum Start über insgesamt 100 Kilometer rund um die Aßweiler/Ommersheimer Obstplantage beim Biohof Wack zum sogenannten Abstands-Lauf unter strikter Beachtung der derzeitigen Abstands- und Hygieneregeln. Die Akteure wechselten sich bei den insgesamt 50 Runden über jeweils zwei Kilometer ab und waren nicht zu übersehen. „Der Blieskasteler Egbert Klöckner hat eigens grüne Benefiz-T-Shirts mit dem Slogan ,Laufen hilft’ gefertigt und gespendet“, erzählte unserer Zeitung der Vorsitzende des rührigen Schutzengelvereins, Klaus Port, der vor Ort die zehn Läufer, darunter mit Claudia Hawener, Stefanie Felix und Annabella Schuler drei junge Frauen, persönlich anfeuerte und als Rundenzähler agierte.

Während einer Laufpause blickte im Gespräch mit unserer Zeitung Christian Ziehl auf die Anfänge der SG Tresen zurück. „Die Gründung geschah vor zwölf Jahren aus einer Laune heraus. Unsere Frauen trafen sich montags zum Aerobic- Sport, da wollten wir Männer nicht allein sein und kamen zur gleichen Zeit im Gasthaus Schuwer, zunächst zum Stammtisch, zusammen“, erzählte Christian Ziehl, Mitglied der Feuerwehr und des Vorstands im OGV Aßweiler. Mittlerweile ist der Stammtisch-Treff zu einem gemeinsamen Sportler-Treff mit den Frauen geworden, bei dem die Familien regelmäßig auch Wanderungen und eine Weihnachtsfeier auf dem Plan haben. Der SCB-Expertentreff verfolgt regemäßig die Spiele der Aktiven des SC Blieskastel-Lautzkirchen und trifft sich zudem alle 14 Tage zum Erfahrungsaustausch in einem Restaurant oder einer Gaststätte“, sagte uns Sebastian Kiefer, zugleich Stadionsprecher und als Baschti im Bliestal als vielseitiger Musiker bekannt. „Seit acht Jahren gibt es den Treff, und seitdem bin ich mit meinem Bruder Simon beim Schutzengellauf aktiv dabei. Da von unseren Experten nicht jeder mitlaufen kann, übernehmen wir zwei deren Runden, aber nur gegen eine Spende für den guten Schutzengel- Zweck“, erklärt Sebastian Kiefer. So war es auch heuer beim Abstandslauf, neben Spenden und eigenen Obolus trugen Sponsoren zum beachtlichen Ergebnis bei. „Das ist echt eine tolle Aktion der zehn Sportler und das Spendenergebnis auch für mich überraschend“, freute sich Klaus Port. Nach einer Stunde und sieben Minuten und exakt 100 Kilometern durfte Port die stolze Summe von 1020 Euro für den Schutzengelverein entgegennehmen. „Dafür gebührt dem Team ausdrücklich Lob und Dank. Bisher hatten wir neun Schutzengelläufe, im letzten Jahr lag der Reinerlös bei insgesamt 50 000 Euro. Für die nächsten Monate haben wir bereits Verpflichtungserklärungen zur Hilfe in Höhe von 30 000 Euro, da sind die heutigen 1020 Euro eine tolle Unterstützung, die vielleicht auch andere Läufer oder Gruppen zum Laufen mit Abstand für den guten Zweck im Mai animiert“, blickte Klaus Port schon mal in die nahe Zukunft.