Nach Corona Bliestal Kliniken kehren zur Normalität zurück

Blieskastel · Die Unternehmenssprecherin erklärt die momentane Vorgehensweise nach einer Zeit der gesundheitlichen Krise.

 Die Bliestal Kliniken in Blieskastel.

Die Bliestal Kliniken in Blieskastel.

Foto: BeckerBredel

Die Saarländischen Kliniken gehen langsam wieder zum Regelbetrieb über. Das gilt auch für die MediClin Bliestal Kliniken, die noch im April einige unruhige Tage hatten, als Patienten sich infiziert hatten und es um nicht eingehaltene Hygienestandards gab, was unter anderem durch Mitarbeiter des Hauses an die Öffentlichkeit gelangte (wir berichteten ausführlich).

In Blieskastel ist die Krise anscheinend erst einmal überwunden, und man geht wieder in den Reha-Alltag über. Das bestätigt Jelina Schulz von der MediClin Zentralverwaltung in Offenburg auf Anfrage unserer Zeitung.

„Gemäß der Allgemeinverfügung des Saarlandes vom 16.03 und 30.03.2020 finden nach wie vor medizinische Rehabilitationsmaßnahen in den MediClin Bliestal Kliniken statt. Da planbare Operationen in den saarländischen Krankenhäusern erst jetzt wieder langsam durchgeführt werden, ist auch mit steigenden Patientenzahlen zu rechnen. Aktuell sind etwa 30 Patienten in der Klinik. Auch hat das Ministerium den bisher für alle Rehabilitationseinrichtungen des Saarlandes verhängten Aufnahmestopp für Heilverfahrens-Patienten ausgesetzt, so dass die MediClin Bliestal Kliniken in einigen Wochen vermutlich wieder langsam den „Normalbetrieb“ aufnehmen werden“, teilt die Unternehmenssprecherin auf Anfrage mit. Es werde also noch etwas dauern, bis man wieder ein volles Haus vermelden könne, weil man von den umliegenden Häusern erst langsam neue Zuweisungen erhalte.

Der jetzige Blick nach vorn bedeute aber nicht, dass man die Corona-Krise aus den Augen verliere: „Falls der saarländische Katastrophenplan in Kraft treten sollte, würde die Klinik gemeinsam mit der Uniklinik des Saarlandes (UKS) und dem Kreiskrankenhaus St. Ingbert im Sinne eines Akutkrankenhauses zur Unterstützung der Bevölkerung im Saar-Pfalz-Kreis eingesetzt – mit bis zu 225 Betten. Wir sind sehr gut vorbereitet, auch wieder mehr Patienten zur Rehabilitation aufzunehmen. Dafür wurde beispielsweise eine Isolierstation eingerichtet, eine ,normale’ Station und eine sogenannte Zwischenstation. Das bedeutet, dass alle Patienten bei Aufnahme zunächst auf der Zwischenstation in einem Einzelzimmer bleiben, wo lediglich eine medizinische Erstuntersuchung stattfindet und die Patienten auf das Corona-Virus getestet werden. Das Testergebnis liegt aufgrund einer Kooperation mit dem Labor der Uni Homburg in der Regel nach einem Tag vor.“

Erst nach diesem Sicherheitstag komme der Patient innerhalb des Hauses weiter: „Bei einem negativen Testergebnis geht es für die Patienten auf die normale Station zur Rehabilitationsbehandlung, bei einem positiven Ergebnis kommen die Patienten auf die Isolierstation, wo sie räumlich und personell isoliert behandelt werden. So verhindern wir eine Verbreitung des Virus auf andere Bereiche.“

Die Blieskasteler Klinik, so heißt es weiter, habe für dieses Procedere externen Rat eingeholt. Es habe eine ausführliche Begehung mit einem externen Krankenhaus-Hygieniker des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene gegeben, um einen neutralen Blick auf die Situation in Blieskastel zu gewährleisten. „Er zeigte sich sehr zufrieden mit den bisher umgesetzten Maßnahmen und sieht die Klinik – insbesondere, was das Aufnahme- und Entlass-Management betrifft – gut aufgestellt für neu zu erwartende Patienten“, sagt Jelina Schulz. Die Kehrseite der Medaille seien Einschränkungen im Klinikalltag, denn diese seien nicht vermeidbar, wenn man höhere Infektionssicherheit wolle.

So bleibe das klinikeigene Schwimmbad bis auf Weiteres geschlossen, was den Patienten erklärt werde und auf Verständnis stoße.

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