Tus 1860 Neunkirchen „Noch nicht wie vor Corona – aber ein Anfang“

NEUNKIRCHEN · Beim Turn- und Sportverein 1860 Neunkirchen kann seit Anfang Juni wieder eingeschränkt trainiert werden. Die Corona-Krise ist am TuS nicht spurlos vorbeigezogen – doch man schaut positiv nach vorn.

  In den Hallen vom TuS Neunkirchen können Mitglieder wieder trainieren.

In den Hallen vom TuS Neunkirchen können Mitglieder wieder trainieren.

Foto: Stefan Holzhauser

Der Turn- und Sportverein (TuS) 1860 Neunkirchen ist einer der ältesten Clubs im Saarland. Und auch einer der größten. Fast 1100 Mitglieder gehen beim TuS den verschiedensten Sportarten nach. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen war in den vergangenen Jahren allerdings leicht rückläufig. „Die Kinder und Jugendlichen kommen teilweise erst nach 16 Uhr von der Schule heim und haben dann nicht immer noch große Lust, Sport zu treiben“, weiß die TuS-Geschäftsführerin Monika Schwarz. Außerdem gäbe es auch allgemein immer weniger Kinder – was die Konkurrenzsituation zwischen den Vereinen – und den modernen Medien – noch weiter verschärfe. Gerade deswegen sei man beim Traditionsverein darum bemüht, den Kindern und Jugendlichen ein interessantes Sportangebot zu bieten.

Die Corona-Pandemie hatte auch die Mitglieder des TuS schlagartig aus ihrem (Sport-) Alltag herausgerissen. Ab Mitte März waren die sonst so gut genutzten Sportanlagen des Vereins von einem auf den anderen Tag verwaist.

Alle vier Hallen sind Vereinseigentum, nur der Sportplatz im Wagwiesental liegt in städtischer Hand. Der Verein verfügt zudem über eine Bundesliga taugliche Kegelanlage mit vier Bahnen sowie „die tolle Vereinsgaststätte“, wie Schwarz erklärt. Die sportlich erfolgreiche Tennisabteilung am Biedersberg ist autark.

Der Hallenschulsport beim TuS erfolgt über die Vermietung an den Landkreis. Von 8 bis 16 Uhr schwitzten – vor Corona – die Schulkinder in den Hallen, danach waren die Sportstätten für die Vereinsmitglieder geöffnet. Seit Beginn der Pandemie waren sie geschlossen.

Doch seit dem 3. Juni gibt es einen Silberstreif am Horizont. Seitdem kann den Mitgliedern – zumindest unter Einschränkungen – wieder Hallensport angeboten werden. „Wir halten uns dabei komplett an die Vorgaben. Derzeit gibt es ausschließlich für Erwachsene ein Angebot. Die Dusch- und Umkleideräume sind noch geschlossen. Es ist zwar bei weitem noch nicht wie vor Corona – aber zumindest ein Anfang“, betont Schwarz.

Sie freut sich sehr darüber, dass die Mitglieder dem Verein auch in der Pandemie die Treue gehalten haben. „Es gab nur ganz wenige Kündigungen – und die waren vielleicht nicht einmal Corona geschuldet. Das könnte auch die ganz normale Fluktuation bei Kindern und Jugendlichen gewesen sein“, meint Schwarz.

Neben Tennis seien besonders die Judo- und Leichtathletikmitglieder die sportlichen Aushängeschilder des Traditionsvereins. „Bei uns kommen aber alle Sportbegeisterten zu ihrem Recht. Wir bieten sehr viel Breitensport an – freuen uns aber natürlich auch über sportliche Erfolge“, erklärt die Geschäftsführerin. Besonders die Handballer machten den Club weit über die saarländischen Landesgrenzen hinaus bekannt. Zwei Jahre lang spielten die Männer des Vereins in der ersten Liga (Saison 66/67 und 67/68). Von 1991 bis 1996 war die Frauenmannschaft in Liga zwei. Doch 2016 wurden die Damen, die damals in der Saarlandliga aufliefen, vom Spielbetrieb abgemeldet. Und heute is auch die Jugendabteilung weggebrochen.

Die TuS-Verantwortlichen blicken aber in die Zukunft. Und das äußerst positiv. „Wir sind aufgrund der Eigentumsverhältnisse unser eigener Herr und auch finanziell gut aufgestellt. Die Hallen sind gut in Schuss. Und natürlich hoffen wir darauf, dass nach den Sommerferien wieder alle Vereinssportler uneingeschränkt ihrem Hobby nachgehen können“, sagt Schwarz. Es hätte sogar bereits eine Anfrage vom Landkreis gegeben, ob nicht bereits vor den Sommerferien wieder Schulsport in den TuS-Hallen möglich sei. Allerdings werde dies derzeit noch rechtlich überprüft, berichtet die TuS-Geschäftsführerin.

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