Läufe in Ottweiler Zwischen Freude, Ruhe- und Wartestand

Ottweiler · Otto Lauermann ist der Organisator des Ottweiler Altstadt- und Nachtwächterlaufs. Ob die Läufe 2021 stattfinden, ist aufgrund von Corona noch offen. Trotzdem gab es für Lauermann vor kurzem Grund zur Freude: Der 68-Jährige wurde mit der Sportplakette des Saarlandes geehrt.

 Beim Nachtwächterlauf in Ottweiler machen sich die Teilnehmer bei angebrochener Dunkelheit auf den Weg vorbei an malerischen Fachwerkhäusern durch vorweihnachtlich dekorierte Straßen. Organisator des stimmungsvollen Nachtwächterlaufs – und auch des Altstadtlaufs – ist Otto Lauermann vom TV Ottweiler. Er wurde für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit nun mit der Sportplakette des Saarlandes ausgezeichnet.

Beim Nachtwächterlauf in Ottweiler machen sich die Teilnehmer bei angebrochener Dunkelheit auf den Weg vorbei an malerischen Fachwerkhäusern durch vorweihnachtlich dekorierte Straßen. Organisator des stimmungsvollen Nachtwächterlaufs – und auch des Altstadtlaufs – ist Otto Lauermann vom TV Ottweiler. Er wurde für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit nun mit der Sportplakette des Saarlandes ausgezeichnet.

Foto: BeckerBredel

Nur allzu gerne würde Otto Lauermann ans Werk gehen – und wie gewohnt die beiden beliebten Läufe in seiner Heimatstadt für dieses Jahr vorbereiten: Der 68-jährige ehemalige Lehrer, der sich gerade Ende Januar dieses Jahres in den Ruhestand verabschiedet hat, ist nämlich für den TV Ottweiler Organisator des Ottweiler Altstadt- und des Ottweiler Nachtwächterlaufs.

„Nachdem beide Läufe letztes Jahr Corona bedingt ausgefallen sind, würden wir sie dieses Jahr gerne beide durchführen. Aber wir können noch nicht planen“, berichtet der ehemalige Leichtathlet. „Das Problem ist ja, dass die Teilnehmer beim Start eng zusammenstehen und man kann ja auch schlecht mit einer Maske laufen“, weiß der 68-Jährige. Alternativen in Form virtueller Läufe, wie sie andere Vereine durchführen, sieht Lauermann nicht als gleichwertigen Ersatz. „Da fehlt den Läufern der Vergleich untereinander und wenn jeder andere Strecken läuft, sind die Ergebnisse auch nicht vergleichbar“, sagt der Organisator. Zudem würde dann das Flair verloren gehen.

Ein ganz besonderes Flair hat vor allem der 2005 ins Leben gerufene Nachtwächterlauf, bei dem die Teilnehmer sich bei schon angebrochener Dunkelheit auf den Weg durch die vorweihnachtlich dekorierten Straßen machen, während die Zuschauer teilweise mit Fackeln ausgerüstet am Wegesrand stehen.

Dieses besondere Ambiente sorgt dafür, dass der Nachtwächterlauf (in diesem Jahr für den 11. Dezember geplant) sehr beliebt ist. Bis zu 650 Läufer nehmen an ihm Teil. Sogar bis zu 700 Läufer nahmen schon am Altstadt-Lauf (soll dieses Jahr am 18. September durchgeführt werden) Teil. „Dort machen auch immer viele Schulen mit“, erklärt Lauermann.

Unter anderem weil der 68-Jährige sich seit vielen Jahren als Organisator der beiden Läufe in Ottweiler einen Namen gemacht hat, erhielt der ehemalige Lehrer kurz vor dem Heiligen Abend 2020 eine vorweihnachtliche Überraschung: „Als ich nach Hause kam, hat mein Nachbar mir ein Paket vorbei gebracht, dass er für mich angenommen hat“, erinnert sich Lauermann.

Als er dieses öffnete, staunte er nicht schlecht: Neben einem Schreiben von Sport- und Innenminister Klaus Bouillon lag darin die Sportplakette des Saarlandes. Sie wird jedes Jahr an gerade einmal zehn Personen verliehen, die sich in besonderer Form ehrenamtlich engagieren.

Normalerweise findet dies im Rahmen einer Feierstunde statt, doch das war dieses Mal aufgrund der Pandemie nicht möglich. Sehr zum Bedauern von Lauermann: „Ich habe mich natürlich sehr gefreut, aber ich habe das doch als etwas unpersönlich empfunden. Vielleicht hätte man die Feier einfach ein Jahr später machen können“, sagt der 68-Jährige.

Mit der Auszeichnung würdigte das Ministerium die jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit von Lauermann – die weit über die Organisation der beiden Läufe hinausgeht: Im Jahr 1972 wurde der Sportler, der als SPD-Kreistags-Mitglied auch noch politisch engagiert ist mit 19 Jahren Abteilungsleiter Leichtathletik im TVO. Dieses Amt bekleidete er 24 Jahre lang. Bis heute ist er im Vorstand des Turnvereins vertreten. Jahrelang engagierte er sich zudem als Übungsleiter und Trainer im Schüler- und Jugendbereich.

Über zehn Jahre war der Geehrte darüber hinaus Kreisjugendwart im Leichtathletik-Kreis Neunkirchen/St. Wendel. 1973 gründete er den Förderverein Leichtathletik und ist bis heute Vorsitzender. Außerdem war Lauermann Mitbegründer des Lauftreffs TVO und setzte sich für den Bau der Kunststoffbahn und des Naturrasenplatzes Ottweiler ein. Lauermann initiierte zudem zahlreiche Sportfeste und Schülermeetings. „Es macht einfach Spaß und vor allem bei den beiden Läufen habe ich auch viele Helfer“, erklärt der 68-Jährige strahlend auf die Frage, was ihn motiviert hat, sich so lange ehrenamtlich zu engagieren.

Dabei kam Lauermann eigentlich erst recht spät zu seiner sportlichen Passion „Viele andere Jugendliche die ich kannte, haben Leichtathletik gemacht. Die haben immer gesagt, ich soll doch mal mitkommen“, erinnert er sich. Mit 16 Jahren gab er dem Drängen seiner Kumpels schließlich nach – und spezialisierte sich erfolgreich auf die Sprint-Disziplinen.

In diesen ging er für den TVO und die 1970 ins Leben gerufene LG 70 Saar (bestehend aus den Leichtathletik-Abteilungen des TV Ottweiler, des TuS Wiebelskirchen, des TV Wemmetsweiler und des TV Illingen) an den Start. Seine größten Erfolge waren ein Saarlandmeister-Titel über die 200 Meter-Distanz und ein vierter Platz bei den Süddeutschen Meisterschaften im Staffellauf. Heute hält sich der ehemalige Sprinter mit Ausdauerläufen fit.

 Charlotte Britz (8.v.li.), Oberbaºrgermeisterin von Saarbraºcken und stellvertretebde SPD-Landesvorsitzende, ehrte in Ottweiler zahlreiche Mitglieder._Foto: Andreas Engel

Charlotte Britz (8.v.li.), Oberbaºrgermeisterin von Saarbraºcken und stellvertretebde SPD-Landesvorsitzende, ehrte in Ottweiler zahlreiche Mitglieder._Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Dank all seiner Aufgaben und Freizeitaktivitäten hat Lauermann so auch keinerlei Befürchtung, dass ihm im gerade begonnenen Ruhestand langweilig wird. „Ich lasse alles etwas ruhiger angehen, aber ich habe nicht die Angst, dass ich in ein tiefes Loch falle“, erklärt der 68-Jährige zufrieden.

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