Kita-Betreuung in Ottweiler Krippenplätze fehlen auch in Ottweiler

Ottweiler · Es mangelt im Kreis an Betreuungsplätzen für die Kleinsten. Eine große Einrichtung könnte die Lücke schließen.

 Spielen dürfen unter qualifizierter Aufsicht sollen auch Krippenkinder im Kreis Neunkirchen. Aber nicht für jedes Kind ist ein Platz vorhanden.  Foto: Stratenschulte/dpa

Spielen dürfen unter qualifizierter Aufsicht sollen auch Krippenkinder im Kreis Neunkirchen. Aber nicht für jedes Kind ist ein Platz vorhanden. Foto: Stratenschulte/dpa

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An Krippenplätzen in Kitas fehlt es dem Kreis Neunkirchen nach wie vor deutlich. Landrat Sören Meng hat bereits in die Debatte geworfen, ob seine Verwaltungsebene eine eigene Einrichtung bauen solle, um den Mangel zu mildern (die SZ berichtete). Sein Vorstoß ist verständlich, ist doch der Kreis die Stelle, an die sich Eltern wenden müssen, wenn sie einen Platz einfordern möchten. Für die Krippen, also die Kinder von 0 bis 3 Jahren, hat die Bundesregierung eine Quote von 35 Prozent festgelegt. Diese Quote unterschreitet der Landkreis Neunkirchen mit seinen sieben Kreiskommunen. Der Durchschnitt über die sieben Kommunen hinweg liegt gerade mal bei knapp 24 Prozent. Die Stadt Ottweiler liegt mit 27 Prozent darüber. Neunkirchen etwa hat mit 22 Prozent Deckungsgrad noch deutlich mehr Bedarf an der Schaffung weiterer Plätze. Die Stadt Ottweiler hat in der Summe sieben Einrichtungen. In Ottweiler selbst sind dies die Kita Lehbesch (städtisch), das Clara-Fey-Kinderhaus (katholisch) und die evangelische Kindertagesstätte im Brunnenweg. Die beiden städtischen Kitas Fürth und Lautenbach gehören organisatorisch zusammen. Weiter betreibt die Lebenshilfe in Mainzweiler einen integrativen Kindergarten. In Steinbach gibt es einen evangalische Kita. Krippenplätze bestehen in der Summe 76.

Der Kindergarten Fürth hat nach Auskunft des Kreises eine altersgemischte Gruppe mit 13 Plätzen, fünf Plätze für Krippenkinder kommen noch dazu. Lautenbach hat zwei Gruppen, 25 Kinder plus elf Krippe. Auch der integrative Kindergarten in Mainzweiler hat zwei Gruppen, 23 Kinder, keine Krippenkinder. In Ottweiler ist Lehbesch mit elf Gruppen der größte. 115 Plätze plus 22 Krippe. Die katholische Einrichtung in der Ottweiler Herrengartenstraße hat fünf Gruppen, 75 Plätze, 16 weitere im Krippenbereich. Die evangelische Kita im Brunnenweg hat drei Gruppen mit 50 Plätzen, elf Krippenplätze dazu. Der Steinbacher Kindergarten hat drei Gruppen, 50 Plätze plus elf Krippenplätze.

Nach Auskunft der Stadt Ottweiler sind aktuell keine Erweiterungen oder Kita-Neubauten geplant. Der Saarländische Schwesternverband hatte vor einiger Zeit Interesse bekundet, doch daraus ist nichts geworden. Um weitere Plätze zu schaffen, hat Landrat Meng das Areal der abgerissenen Neunkircher Kreissporthalle als Standort einer großen Einrichtung in eigener Hand ins Spiel gebracht. Der Kreis Saarlouis hat diesen Weg beschritten. In der Finanzierung würden die Kommunen dann natürlich wieder über die Kreisumlage mit drin stecken.

Derzeit sind nach den Zahlen des Kreises 3297 Kinder unter drei Jahren im Landkreis Neunkirchen gemeldet. Ein Betreuungsangebot von 35 Prozent verlangt aufgerundet 1154 Plätze. Momentan sind 781 Plätze vorhanden. Im Entwicklungsplan 2018/19 sind 218 neue Plätze im Kreis geplant. Die Lücke zu den geforderten 35 Prozent von 155 Plätzen soll, so der Kreis, durch verstärkte Anwerbung von Tagesmüttern oder bei rückläufigen Geburtenzahlen durch die Umwandlung von Kindergarten- in Krippenplätze geschlossen werden.

Und so sieht es in den anderen Kreiskommunen aus:

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