Betreuungsplätze in Spiesen-Elversberg Vor dem Einzug steht der Umzug

Spiesen-Elversberg · So sieht das Angebot für Krippen- und Kindergartenplätze in der Gemeinde Spiesen-Elverberg aus.

 Aktuell liegt die Versorgungsquote für Krippenkinder in Spiesen-Elversberg bei 28,3 Prozent. Sie soll zeitnah auf gut 40 Prozent steigen.

Aktuell liegt die Versorgungsquote für Krippenkinder in Spiesen-Elversberg bei 28,3 Prozent. Sie soll zeitnah auf gut 40 Prozent steigen.

Foto: picture alliance / dpa/Patrick Pleul

Da hat sich Reiner Pirrung schon irritiert, ja verärgert gezeigt: Nach Zahlen des Landesrechnungshofes vom August soll die Gemeinde Spiesen-Elversberg bei der Betreuung der unter Dreijährigen gerademal eine 13 Prozent-Quote erreichen, wie zu lesen war. „Keine Ahnung, von wann diese Zahlen stammen. Auf alle Fälle sind sie falsch“, sagt der Bürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung. Und legt seine Ist- und Planungszahlen zu Krippen- und Kindergartenangebot in seiner Kommune vor.

Zunächst der Rahmen: Für die Krippen (Kinder von 0 bis 3 Jahren) hat die Bundesregierung eine Quote von 35 Prozent festgelegt. Diese Quote unterschreitet der Landkreis Neunkirchen mit seinen sieben Kreiskommunen  sehr deutlich (wir berichteten). Aktuell erreicht keine Kommune den Wert von einem guten Drittel eines Jahrgangs. Spiesen-Elversberg, so Pirrungs Zahlen (Stand 1. Februar 2019), liegt mit derzeit 77 Plätzen in seinen vier, alle von der Kirche betriebenen Kindertageseinrichtungen bei 28,3 Prozent, also knapp sieben Prozentpunkte unter dem Soll. Allerdings sollen nach Abschluss der in Planung beziehungeweise im Bau befindlichen Maßnahmen 33 Plätze hinzukommen. Damit läge die Quote bei 40,44 Prozent und würde damit auf    fünfeinhalb Prozentpunkte über Soll springen. „Nun planen wir ja nicht wegen irgendeiner Zahl als Quote. Die Quote ist nur ein politisches Mittel“, sagt Pirrung. „Es geht um den wirklichen Bedarf hier bei uns. Und der Mehrbedarf ist da.“ Alle Plätze bei den Krippen, aber auch bei den Kindergärten (Kinder von 3 bis 6 Jahre) seien belegt, die Wartelisten lang. Und selbst, wenn die 110 Plätze erreicht seien, sei diese Zahl wohl immer noch nicht genug.

Schauen wir genauer hin. Zunächst auf die beiden Einrichtungen im Ortsteil Spiesen. Die evangelische Kita Bethelstraße („Das Erlebnishaus“) zählt aktuell sechs Gruppen – drei Gruppen für Kindergartenkinder (75 Plätze) und drei Gruppen für Krippenkinder (33 Pätze). Die katholische Kita Pastor-Kollmann-Straße wird nach Abriss und Neubau (2020, vier Millionen Euro) von fünf auf sieben Gruppen wachsen. Aus vier Gruppen für Kindergartenkinder werden nach Plan fünf (von 100 auf 125 Plätze), aus einer Gruppe für Krippenkinder werden dann zwei (von 11 auf 22 Plätze). Während der Bauzeit müssen die aktuellen Gruppen anderswo untergebracht werden. Drei sind unter in der Mittelbergschule. Die anderen ziehen als Zuflucht auf Zeit nach Elversberg. Wenn dort die Erweiterung der Katholischen Kita steht.

Damit sind wir im Ortsteil Elversberg und seinen beiden Einrichtungen. Die Katholische Kita Heinitzstraße wird aufgestockt von aktuell fünf Gruppen auf sieben Gruppen. Vier Gruppen für Kindergartenkinder (100 Plätze) plus dann voraussichtlich drei Gruppen für Krippenkinder (von 11 auf 33 Plätze). Platz für die zwei zusätzlichen Gruppen wird in Modulbauweise geschaffen (Container). Pirrung: „Wird 2020 umgesetzt. Das Geld ist da.“ Erst werden die zwei auszulagernden Gruppen aus Spiesen aufgenommen. Die dann wieder zurück gehen, wenn ihr Neubau steht. Die evangelische Kita Eckstraße verfügt über zwei Gruppen für Kindergartenkinder (50 Plätze) und zwei Gruppen für Krippenkinder (22 Plätze).

Und so sieht es in den anderen Kreiskommunen aus:

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