Stempel und Schilder pflastern seinen Weg

Neunkirchen. Günter Brabänder ist Graveur aus Leidenschaft und ein echter "Neinkerjer Bub", wie er selbst sagt. 50 Jahre ist es her, dass Brabänder, damals 14 Jahre alt, seine Lehre in der Neunkircher Firma von Karl Dietrich in der Wellesweilerstraße begonnen hat

 Günter Brabänder liebt seinen Beruf als Graveur. Am 8. April feiert er Jubiläum. Foto: Willi Hiegel

Günter Brabänder liebt seinen Beruf als Graveur. Am 8. April feiert er Jubiläum. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Günter Brabänder ist Graveur aus Leidenschaft und ein echter "Neinkerjer Bub", wie er selbst sagt. 50 Jahre ist es her, dass Brabänder, damals 14 Jahre alt, seine Lehre in der Neunkircher Firma von Karl Dietrich in der Wellesweilerstraße begonnen hat. Nach einer Zeit bei Stempel Ernst und später bei Werner Polanz in Saarbrücken wechselte er 1975 zurück nach Neunkirchen, wo Polanz nur ein Haus neben Brabänders Lehrwerkstatt eine Zweigstelle eröffnete. Hier arbeitet Brabänder seither.

Bei einem Besuch in der Werkstatt zeigt der Fachmann, wie in seiner Zunft der Entwurf vom Papier auf eine Plexiglas-Schablone und schließlich in nahezu beliebiger Größe auf dem zu gravierenden Stück landet. Mit seiner Deckel-Graviermaschine kann er Schriftzüge von der Schablone im Maßstab 1:1 bis zu 1:50 übertragen. Graviert wird dann mit rotierendem oder stehendem Diamantwerkzeug. Für größere Werkstücke gibt es eine computergesteuerte Gravurmaschine, die auch digitale Vorlagen verarbeiten kann. Beschriften lässt sich durch die zur Verfügung stehende Methoden fast alles: Schilder, Stempel, Münzen, Plaketten, aber auch Schmuck oder Besteck. "Für Dinge wie Golfschläger, den Motorradauspuff oder Waffenläufe braucht man immer noch die alten Maschinen", sagt Günter Brabänder.

Zu den heutigen Kunden zählen Privatleute mit ihren Einzelstücken genauso wie große Firmen, die Metallstempel oder Typenschilder ordern. Genau das ist es, was Brabänder an seinem Beruf fasziniert: die Vielfalt. So hat er beispielsweise an der großen Münze für die Grundsteinlegung des Saarpark-Centers mitgearbeitet, beschriftet aber auch regelmäßig Meisterteller des saarländischen Fußballverbandes und des Neunkircher Sportverbandes. "50 Jahre lang haben Stempel und Schilder meinen beruflichen Weg gepflastert - aneinandergereiht sicherlich einige Kilometer."

Die Fußballtrophäen sind auch die Verbindung zum Privatleben. Dort ist Brabänder als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter des Deutschen Fußballbundes und des saarländischen Fußballverbandes Ostsaar.

Dem Privatleben will er sich noch etwas mehr widmen, wenn er am 30. September in den Ruhestand geht. Er werde sicher das ein oder andere Buch in die Hand nehmen. "Am meisten freue ich mich aber auf viele ausgedehnte Spaziergänge mit meiner Frau Monika, mit der ich seit 42 Jahren verheiratet bin, und unserer Bedlington-Terrier-Hündin Silva", verrät Brabänder einen Teil seiner Pläne. Dass Günter Brabänder seinem Beruf mehr als verbunden ist, zeigt auch sein 26 Jahre langes Engagement im Gesellenprüfungsausschuss, wofür er von der Handwerkskammer die goldene Ehrennadel erhalten hat. Nachwuchssorgen hat seine Zunft allemal. Wohl nicht zuletzt deshalb will er sich dann ab September als Graveur i.R. bezeichnen - Graveur in Rufbereitschaft.

Zur Feier seinen 50-jährigen Berufsjubiläums lädt Günter Brabänder für Montag, 8. April, ab 11 Uhr in die Wellesweilerstraße 22 in Neunkirchen ein.

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