"Neinkerjer Mäde" in Australien

Neunkirchen/Bushland Beach. Wenn sie auf ihrer Veranda steht, sind die Wellen des Pazifik ganz nah. Fantastisch, findet Christine Kebben, geborene Rebel, immer wieder. Dass sie mal ein Häuschen an der Ostküste Australiens haben würde, hätte sie sich nicht träumen lassen. Aber ihr "australischer Traum" ist Wirklichkeit geworden

 Christine Kebben ist in Australien heimisch geworden - wie der süße Koalabär. Fotos: Kebben

Christine Kebben ist in Australien heimisch geworden - wie der süße Koalabär. Fotos: Kebben

Neunkirchen/Bushland Beach. Wenn sie auf ihrer Veranda steht, sind die Wellen des Pazifik ganz nah. Fantastisch, findet Christine Kebben, geborene Rebel, immer wieder. Dass sie mal ein Häuschen an der Ostküste Australiens haben würde, hätte sie sich nicht träumen lassen. Aber ihr "australischer Traum" ist Wirklichkeit geworden. Die 50-Jährige hat einen Neuanfang gewagt - und gewonnen. Das "echte Neinkerjer Mäde" ist seit drei Jahren in Bushland Beach, Stadtteil von Townsville im Bundesstaat Queenland, zuhause. 26 Flugstunden weit weg von daheim, am anderen Ende der Welt, fühlt sich die Auswanderin "total wohl".Das traumhafte Häuschen, das sie mit ihrem Mann Michael und ihrem Hund Shelby bewohnt, macht ihr Glück nicht allein aus. "Dieses Land fasziniert mich. Die unendliche Weite, die Flora und Fauna, das alles ist enorm." Ihr Wohnort mit tropischem Klima und "pure wildlife" direkt vor ihrer Haustür liege in einer Traumumgebung. "Das Great Barrier Reef ist nicht weit." Auch wegen der "offenen und unkomplizierten" Art der Australier, ihrer neuen beruflichen Perspektive und natürlich wegen des Traummannes, der sie in ein Traumland führte, bereue sie ihr Abenteuer nicht.

"Ich habe meinen Mann vor zehn Jahren kennen gelernt, im Internet. Er stammt aus dem Sauerland, lebt aber schon lange in Australien. Er hat mich besucht, dann habe ich mit ihm Australien bereist und dann habe ich mich entschieden - für beide", erzählt die Neunkircherin, die in der Heimat als Bankkauffrau arbeitete und eine 26-jährige Tochter hat. "Wegen Liesa bin ich erst einmal im Saarland geblieben. Sie ging ja noch zur Schule. Aber 2008 bin ich gegangen." Den wichtigen Kontakt zu ihren Lieben, zur Tochter in Wiesbaden oder zur Mutter in Neunkirchen, hält sie per Telefon, E-Mail oder Skype.

Trotz gelegentlichem Heimweh ist Kebben sehr glücklich in ihrem neuen Leben - und schwer beschäftigt. Derzeit drückt sie noch einmal die Schulbank. "Ich mache eine Ausbildung zur Kosmetikerin", erzählt die Vielseitige, die in Bushland Beach schon vielerorts gearbeitet hat und sich so schnell integrieren konnte. "Ich habe im einzigen Pub des Orts gearbeitet und im Krankenhaus. Ich arbeite immer noch ehrenamtlich im größten Korallen-Aquarium der Welt und führe deutsche Touristen. Das macht großen Spaß."

Zuletzt beschloss sie, auf Kosmetikerin umzuschulen. "Die anderen Jobs waren mehr oder weniger ehrenamtlich, das ist hier sehr verbreitet. Die Menschen sind so engagiert." Auch das gefalle ihr am neuen Zuhause, das Australien längst geworden ist. Zunächst lebten die Kebbens in Brisbane, dann kauften sie das Strandhaus im 5000-Seelen-Ort Bushland Beach.

"Die Tochter meines Mannes wohnt ganz in der Nähe und wir haben viele Freunde gefunden. Wir fühlen uns sehr wohl", schwärmt die Saarländerin, die sogar im fernen Australien "saarländisch schwätzen" kann. Mit einer Landsfrau aus Eppelborn, der sie einmal zufällig in Brisbane begegnete, "seither sind wir Freunde".

 15 692 Kilometer bis Berlin, und noch mehr nach Neunkirchen. Trotzdem: Christine Kebben fühlt sich wohl in Bushland Beach.

15 692 Kilometer bis Berlin, und noch mehr nach Neunkirchen. Trotzdem: Christine Kebben fühlt sich wohl in Bushland Beach.

 Diesen Blick hat Christine Kebben von ihrer Veranda aus.

Diesen Blick hat Christine Kebben von ihrer Veranda aus.

 Die Neunkircherin vor dem berühmten Ayers Rock.

Die Neunkircherin vor dem berühmten Ayers Rock.

Der Heimat den Rücken zu kehren und nochmal von vorn anzufangen, sei damals natürlich ein Risiko gewesen, erklärt Christine Kebben. "Aber ich dachte, ich mache das einfach und sehe, ob es klappt." Es hat geklappt.

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