Ständig auf Achse

Reden. Das mit dem Chefzimmer ist so eine Sache bei einem Mann, der irgendwie "dauer-global" arbeitet, ganz viel im Auto oder im Flugzeug sitzt, mal als Unternehmer hier, mal als Rechtsanwalt dort auftritt. "Da ist mein Arbeitszimmer drin", lacht Matthias Michael Kuhl dann auch gleich zu Beginn des Gesprächs mit unserer Zeitung

 Matthias Michael Kuhls Arbeitszimmer in Landsweiler-Reden ist eines von vieren. Die übrigen drei sind in Berlin, Dresden und Oberwinter bei Bonn, wo er als Privatmann lebt. Foto: Willi Hiegel

Matthias Michael Kuhls Arbeitszimmer in Landsweiler-Reden ist eines von vieren. Die übrigen drei sind in Berlin, Dresden und Oberwinter bei Bonn, wo er als Privatmann lebt. Foto: Willi Hiegel

Reden. Das mit dem Chefzimmer ist so eine Sache bei einem Mann, der irgendwie "dauer-global" arbeitet, ganz viel im Auto oder im Flugzeug sitzt, mal als Unternehmer hier, mal als Rechtsanwalt dort auftritt. "Da ist mein Arbeitszimmer drin", lacht Matthias Michael Kuhl dann auch gleich zu Beginn des Gesprächs mit unserer Zeitung. Und zeigt auf sein Blackberry-Managertelefon. Der Ideengeber und Betreiber von "Gondwana - das Praehistorium" in Reden - hier also der Unternehmer - genießt die Vorteile moderner Kommunikationsmittel und erinnert sich an "horrende Telefonrechnungen" aus der wenig kommoden Zeit von "Hörern mit Schnur".Kuhls Arbeitszimmer in Reden ist eines von vieren neben einem in Berlin (der Anwalt), in Dresden (der Anwalt und der Unternehmer) und in Oberwinter bei Bonn (der Privatmann). "Das kahlste", sagt Kuhl zum Redener Büro - in der Alexander-von-Humboldt-Straße 8-10 ist auch der Sitz der Gondwana Betriebs GmbH. "Hier soll die Ausstellung superschön sein." Fürs eigene Zimmer reicht Funktionalität: Ein großer Konferenztisch für Besprechungen mit den Mitarbeitern. Ein großer Schreibtisch am Kopfende. Vom Chefsessel aus fällt dabei der Blick auf den Riesenfarbdruck eines Dimetrodon, Szenen-Star in der Permschlucht mit regelmäßiger Sturzflut und auf gerahmte, visualisierte Ideen aus der künftigen Dino-Show, Teil der im Bau befindlichen Erweiterung Gondwana II. Das einzig wirklich Persönliche: ein Familienfoto mit seiner Frau und den drei Söhnen. "Hängt auch in meinen anderen Arbeitszimmern", sagt Kuhl, "außer dem in Berlin."

Seine Beschreibung seiner anderen Arbeitsplätze: In Berlin-Wilmersdorf residiert Kuhl als Teil einer Rechtsanwaltsgesellschaft. An der Adresse in Dresden - Sitz auch von Gondwana Invest - steht eine weiße Villa aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, Art déco. Kuhl arbeitet in einem halbrunden Erkerzimmer mit sechs hohen Fenstern. Und sieht sowohl in seinen eigenen Garten als auch in den Großen Garten, das "grüne Dresden": "Hier ist es atmosphärisch, hier fühl' ich mich wohl." Vollendet wird das Arbeitszimmer-Quartett im Kuhlschen Privathaus in Oberwinter: "Da habe ich neben juristischen Büchern auch meine Fachbücher zur Paläontologie." Und es ist der Ort, an dem er auch mal abschaltet. Allerdings sein Blackberry nicht: "Ich bin doch immer neugierig."

Auf rund 2000 Inland-Kilometer pro Woche im Auto oder im Flieger komme er schon, rechnet Kuhl hoch. Dazu die internationalen Reisen in Sachen Evolution und Dinosaurier nach Japan oder in die USA. "Wenn ich da von außen drüber nachdenken würde, würde ich verrückt werden. Aber wissen Sie: Ich merke das gar nicht", sagt Kuhl zu seinem Leben aus dem Koffer und dem Blackberry in der Hand. "Wenn mich einer fragt: Wie war der Flug?, dann habe ich das längst schon wieder vergessen." "Wenn mich einer fragt: ,Wie war der Flug?', habe ich das längst wieder vergessen."

Matthias Michael Kuhl

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