Gesalzener Empfang für Glatteis

Neunkirchen. Es ist der erste Winter, den Peter Voigt als Chef des Zentralen Betriebshofs Neunkirchen (ZBN) vor der Brust hat. Am 19. September bestimmte ihn der Stadtrat zum Nachfolger von Karl-Josef Scheer. Dieser hatte im August das Amt des Bürgermeisters in Freisen übernommen

Neunkirchen. Es ist der erste Winter, den Peter Voigt als Chef des Zentralen Betriebshofs Neunkirchen (ZBN) vor der Brust hat. Am 19. September bestimmte ihn der Stadtrat zum Nachfolger von Karl-Josef Scheer. Dieser hatte im August das Amt des Bürgermeisters in Freisen übernommen.Aber Peter Voigt - schon lange in der Stellvertreter-Position - ist ein "alter Hase", kennt Betriebshof und Leute bestens: "Nach 21 Jahren kann man sich die Vorstell-Runde sparen", sagt Voigt am Telefon im Gespräch mit unserer Zeitung. Vor wenigen Tagen ist er sechzig geworden. Aber Gedanken hat der Neue sich dennoch gemacht: "Was kannst du tun? Wie kannst du allem ein eigenes Gesicht geben?"

Das Dienstzimmer des ZBN-Chefs hat Voigt schon mal nach oben in die erste Etage verlegt: "Hoch zu meiner Mannschaft, näher an den Leuten für Absprachen. Und hier kann man auch mal den Versuch machen, sich zurückzuziehen um nachdenken." Natürlich habe sich die Arbeit auch auf eine andere Ebene verschoben, so Voigt: "Man hat zum Beispiel mehr mit dem Rathaus zu tun."

An der Winterfront hatte der Mann an der Spitze des Betriebshof noch Ruhe - bisher kein Einsatz für seine Mitarbeiter wegen Schnee oder Glätte. Aber bereit sei alles: "Lager gefüllt, Fahrzeuge startklar, Mannschaft einsatzbereit", meldet Voigt.

Derzeit lagern laut Voigt im Hof 400 Tonnen Streusalz,. Dazu kommen 25 000 Liter Magnesium-Chlorid-Lauge (Sole, mit der das Salz vermischt wird) sowie 100 Tonnen Split nebst Split in den Containern im Stadtgebiet. Der ZBN betreut rund 230 Kilometer Straßennetz und rund 640 Straßen und Plätze.

Die Alarmierung ist klar geregelt: Sagt der Wetterbericht für die nächsten 24 bis 48 Stunden Schnee oder Glätte voraus, wird die Bereitschaft erhöht. Voigt: "Der so genannte ,Wächter'-Dienst - also an der Pforte - ist dann von 4 bis 22 Uhr besetzt. Der Einsatzleiter geht morgens um drei auf Kontrollfahrt. Sieht er Handlungsbedarf, informiert er den ,Wächter'. Der wirft dann die Mitarbeiter aus dem Bett."

 Peter Voigt steht seit September an der Spitze des Zentralen Betriebshofs Neunkirchen. Foto: Stadt Neunkirchen

Peter Voigt steht seit September an der Spitze des Zentralen Betriebshofs Neunkirchen. Foto: Stadt Neunkirchen

Wetterprognosen schenkt Peter Voigt nur drei Tage im Voraus Glauben. Deshalb traut er Meteorologen-Voraussagen für den kommenden Winter wenig. Eher "den Zeichen der Natur". Und nach denen "könnte der Winter härter werden". Zu den Zeichen der Natur gehört zum Beispiel auch, wie Tiere sich Vorräte anlegen. Und die Eichhörnchen, die Peter Voigt im eigenen Garten beobachten kann, die sind in diesen Wochen doch sehr fleißig am Vergraben.

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