Steigende Energiekosten (Noch) Keine Abkühlung für Freibäder im Landkreis

Landkreis Neunkirchen · Teilweise senken Städte und Gemeinden die Wassertemperatur in den Freibädern, um so den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken. Der Landkreis Neunkirchen gehört – noch – nicht dazu.

Absenkung der Wassertemperatur im Landkreis Neunkirchen nicht geplant
Foto: Kernig

Energie sparen ist ein großes Thema. Auch und vor allem für die Städte und Gemeinden. Um die steigenden Energiekosten auszugleichen, müssen Maßnahmen her. Das Absenken der Wassertemperatur in den Freibädern gehört dazu. Im Landkreis St. Wendel beispielsweise ist es durchaus eine Option. Den fünf Freibädern im Landkreis Neunkirchern bleibt die Temperatur erhalten. Zumindest vorerst.

Landsweiler: Automatisch geregelt

Im Freibad in Landsweiler-Reden wird die Wassertemperatur des Warmwasserbeckens automatisch geregelt. Das teilt die Pressesprecherin der Gemeinde Schiffweiler, Anika Engel, der SZ auf Anfrage mit. Die Temperatur beträgt dort mindestens 24 Grad. Sind die erreicht, schaltet die Heizung automatisch ab. „Konkret“, so Engel, „kann man sagen, dass die Heizung für das Warmwasserbecken nur zu Beginn und am Ende der Freibadsaison richtig läuft.“ In der Hochsaison sei die Heizung größtenteils aus und springe erst wieder an, wenn die Temperatur des Beckens unter die 24-Grad-Marke fällt. Beheizt wird in der Gemeinde Schiffweiler mit Gas. Bei voller Nutzung, so Engel, liegen die Heizkosten im Schnitt bei etwa 18 000 Euro im Jahr. In den beiden Corona-Jahren zahlte die Gemeinde fürs Heizen des Freibad-Wassers je etwa 6000 Euro.

Neunkirchen: Absenkung angedacht

„Die Kreisstadt Neunkirchen bemüht sich seit Jahren, Energie einzusparen“, antwortet Neunkirchens Bürgermeisterin Lisa Hensler der SZ. Durch die Entwicklungen der jüngeren Zeit und eine sich abzeichnende enorme Verteuerung von Gas und Strom habe das Thema „Energie“ noch weiter an Tragweite gewonnen. Zurzeit prüfe man in der Stadt Neunkirchen, wie und wo noch mehr Energie eingespart werden könne. „Die Prüfung umfasst auch eine etwaige Absenkung der Wassertemperatur“, sagt Hensler. Man müsse Pro und Contra abwägen. „Insgesamt geht es uns aber eher um eine ganzheitliche Lösung, also auch darum, Einsparpotenziale im Winter auszuloten, etwa bei der Beheizung der zahlreichen städtischen Immobilien.“ Geheizt wird übrigens in Neunkirchen mit Solar, in Wiebelskirchen über eine Absorberanlage, also Sonnenenergie. Der Jahres-primärenergiebedarf des Kombibades Die Lakei liege bei 168,78 Kilowatt pro Quadratmeter. Das sind laut Hensler rund 50 Prozent unterhalb der Anforderungswerte des aktuellen Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Das Kombibad wird mit zwei Gas-Brennwertgeräten mit je 470 Kilowatt und einem Blockheizkraftwerk mit 148 Kilowatt einschließlich Pufferspreicher geheizt. Das Hallenbad, das zurzeit nur für Vereine und Schulen geöffnet ist, hat eine Temperatur von 30 Grad im Nichtschwimmerbecken und 28 Grad im Schwimmerbecken, 30 Grad am Warmbadetag.

25 Grad Wassertemperatur

Im Freibad in Ottweiler, dem Ludwig-Jahn-Bad, liegen die Temperaturen in beiden Becken, so teilt Pressesprecher Ralf Hoffmann mit, über Mittag bis zum Abend bei 25/26 Grad. „Dies ist vor allem dank des Einsatzes und der Technologie einer Absorberanlage möglich.“ Damit werde die Sonnenenergie angezapt. Temperatur-Absenkungen sind laut Hoffmann zurzeit nicht geplant. Rund 25 Grad beträgt laut Internetseite der Gemeinde Illingen die Wassertemperatur im Freibad Sonnenborn in Uchtelfangen.

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