Neujahrsempfang in Illingen Die Welt verändern? „Hier vor Ort“

Illingen · Bürgermeister Armin König holt beim Neujahrsempfang der Gemeinde Illingen die großen Themen vor die Haustür und denkt lokale Themen global.

 Der Neujahrsempfang von Bürgermeister Armin König in Illingen ist jedes Jahr für die vielen Gäste eine kurzweilige Veranstaltung. Unser Bild zeigt König im Gespräch mit der früheren saarländischen Sozialministerin Barbara Wackernagel-Jakobs.

Der Neujahrsempfang von Bürgermeister Armin König in Illingen ist jedes Jahr für die vielen Gäste eine kurzweilige Veranstaltung. Unser Bild zeigt König im Gespräch mit der früheren saarländischen Sozialministerin Barbara Wackernagel-Jakobs.

Foto: Engel

Einen Abend „pianissimo bis fortissimo“ kündigt Bürgermeister Armin König am Samstag in der Illipse beim Neujahrsempfang der Gemeinde Illingen an. Und es wird schon sehr viel „fortissimo“. Zum einen musikalisch. Auch mit dem Rathaus-Chef. Als er seine Ansprache beendet und die Bühne frei gibt für Sängerin Kemi Cee, da holt sie ihn zu sich ans Mikro. Für ein paar Takte singen beide zusammen den Queen-Song „Friends will be friends“. Applaus gehört den beiden. Kemi Cee hat bereits zum Auftakt des festlich-bunten Abends mit 550 Gästen für Stimmung gesorgt. Und das tun ebenfalls die Magic Artists und der „Girls Club“. Segenswünsche bringen die Sternsinger aus der Pfarrei St. Stephanus Illingen. Ehrungen gibt es für Elternlotsen und Helfer „Laufender Schulbus“, für Arno Meyer und seinen unermüdlichen Kampf gegen Vermüllung.

Begrüßt hat König zunächst im Foyer. Durch die Reihen schlendernd, lächelnd, plaudern – mit seiner Frau Steffi an seiner Seite. Im Foyer soll später auch der Abend ausklingen mit Gesprächen und „Golden Gate“-Musik. „Fortissimo“ gerät auch die Rede des Bürgermeisters. König holt die großen Themen vor die Haustür und denkt lokale Themen global. Ein Parforceritt. Umwelt. Kinder und ihre Zukunft. Gemeinsam kämpfen, auch wenn es aussichtslos erscheint (Höll-Gelände, Grubenflutung, Globusansiedlung im Naturschutzgroßvorhaben, Bistumsreform – „natürlich kann da noch was kommen, aber wir bleiben dran“). Digitale Chancen („wir verwalten noch wie im letzten Jahrhundert“). Kommunalreform („bis die in die Gänge kommt, wird es sicher 2030“). Faires Wirtschaften (sozial, lokal, regional – „aber dann brauchen wir hier auch Kunden, die diese Waren kaufen“). Neuer Gesellschaftsvertrag („Partizipation ist der Schlüssel“). Öffentlicher Personennahverkehr (ein Anbieter, ein Tarif, ein Land – „ich schütze ja gerne Bienen, aber diese Waben sind blöd“).

„Das ist unsere Erde – ein kleiner blauer Planet im unermesslichen Weltraum“, hat König begonnen. Den blauen Planeten hinter den Rednerpult an die Wand geworfen. „Wir leben auf Kosten kommender Generationen.“ Und weiter: „Wir sind nicht Greta, nicht Fridays for Future. Wir wollen nichts verbieten. Wir wollen überzeugen. Bewegen. Motivieren. Das ist unser lokales Thema.“ König stellt dem Auditorium „KliMax“ vor. Die Grafik-Figur soll zum Symbol für ein neues Klima im Illtal werden, soll durchs Jahr begleiten: „Es läuft schon viel. Wir müssen es bündeln zu einem lokalen Klima-Paket. Wir brauchen dabei einen langen Atem.“ König nutzt ein wenig Bühnenzauber, nimmt einen aufgeblasenen Globus in die Hände: Irgendwo Luft rauslassen und der ganzen Welt geht die Luft aus: „Deshalb wollen wir nicht länger Spielball sein.“

Die Welt verändern? Königs Antwort: „Hier vor Ort.“ Von möglichen Handlungsfeldern habe er für sich selbst drei Punkte rausgesucht: „Ein kleineres Auto mit Hybrid fahren, das weniger CO2 ausstößt. Mehr Fahrrad fahren – mindestens eine Tankfüllung – also 800 Kilometer im Jahr 2020. Mehr Bahn fahren. Heute bin ich mit Vlexx nach Saarbrücken gefahren. Sechs Minuten Verspätung. Aber sonst ging´s.“

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