Fürs neue Dach zogen viele an einem Strang

Uchtelfangen · Die Uchtelfanger Bürger haben kräftig mitangepackt, um die Jakobshütte im Schwarzenheller Wald auf Vordermann zu bringen und ihr ein neues Dach zu verpassen. Gestern haben sie die Übergabe gefeiert.

 Stolz stehen die Uchtelfanger vor ihrer „neuen“ Jakobshütte, darunter auch der Erbauer Carl Drawe (links) und Uchtelfangens Ortsvorsteher Stefan Maas (3. von rechts). Foto: Andreas Engel

Stolz stehen die Uchtelfanger vor ihrer „neuen“ Jakobshütte, darunter auch der Erbauer Carl Drawe (links) und Uchtelfangens Ortsvorsteher Stefan Maas (3. von rechts). Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

Gut roch es im Schwarzenheller Wald bei Uchtelfangen gestern Nachmittag. Das lag nicht nur an den Gerüchen, die einem Wald eigen sind - es war auch das Wild, das in den Töpfen schmorte, die in der Jakobshütte standen. Zur Übergabe der Schutzhütte an die Bevölkerung hatten sich etwa 50 Personen, darunter Mitglieder des Uchtelfanger Ortsrates, zu einem Umtrunk mit Imbiss zusammengefunden. Stolz sind die Uchtelfanger auf ihre Hütte, die von vielen noch immer "CDU-Hütte" genannt wird, weil die ortsansässigen Christdemokraten die Hütte im Jahr 1976 erbaut und dort häufig Feste gefeiert haben. Jetzt, da sie ein neues Dach hat, umso mehr.

"Diese Hütte hat schon viel erlebt und so manches gesehen, was sie vielleicht besser nicht gesehen hätte", sagte Illingens Bürgermeister Armin König . Damit spielte er auch auf die vielen ausschweifenden Feste an, die dort bereits gefeiert wurden. Der Bürgermeister bedankte sich bei allen Helfern, die - zusammen mit der Dachdeckerfirma Keller&Büch aus Illingen - von April bis Juli kräftig Hand angelegt hatten bei der Sanierung der Hütte. Etwa hundert Arbeitsstunden seien da zusammengekommen. "Das zeigt nicht nur, dass wir eine Gemeinde sind. Das zeigt auch, dass die Bürger für ihre Gemeinde da sind, wenn sie es alleine nicht stemmen kann", lobte König. So war die Errichtung des neuen Daches vor allem ein Bürgerprojekt. Dies habe auch das beauftragte Dachdeckerunternehmen mitbeachtet und der Gemeinde ein entsprechend großzügiges Angebot unterbreitet.

14 000 Euro hat die neue Überdachung gekostet, davon übernahm das saarländische Umweltministerium im Rahmen der Fördermaßnahmen der kommunalen Dorfentwicklung knapp 7500 Euro. Das neue Trapezdach sei nötig gewesen, weil es in die Jahre gekommen und zudem durch einen Brand und die Witterung undicht gewesen sei, erklärte Stefan Maas, Ortsvorsteher von Uchtelfangen . Nun aber sei eine langlebige Unterbringung in dem vor knapp 40 Jahren erbauten Gebäude möglich.

Maas wies darauf hin, dass es die Hütte ohne Carl Drawe, einer der Erbauer, gar nicht gebe. Drawe ließ es sich nicht nehmen, vor der Segnung durch den evangelischen Pfarrer Richard Bokumabi und Diakon Peter Jochum selbst ein paar Worte an die Anwesenden zu richten. Zwei Jahre habe es damals gedauert, die Hütte zu errichten. "Die Leute haben sich daran gestört, dass auf dem Grundstein CDU stand", erinnerte sich der 83-jährige Drawe. So habe man das Gebäude nach dem Jakobsbrunnen genannt, der sich unweit der Hütte befindet. "Und ich hab' den Leuten den Wind aus den Segeln nehmen wollen, als ich ihnen gesagt hab', dass CDU Carl Drawe aus Uchtelfangen heißt", sagte der einstige Beigeordnete verschmitzt und sorgte damit für Lacher.

"Die Hütte war nie nur eine CDU-Hütte", sagte auch Bürgermeister König, "sondern immer für die ganze Bevölkerung". Und das werde auch in Zukunft so bleiben, wenn Familien, Schulklassen und viele andere die Jakobshütte für ihre ganz eigenen Zwecke nutzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort