Radfahrerfest in Büschfeld „Fahrende Sänger“ feiern 100. Geburtstag

Büschfeld · Beim Radfahrerfest zum Jubiläum warten auf die Besucher jede Menge historische Fahrzeuge und ein Radrennen.

 Vor wenigen Jahren haben einige Radfahrer den Verein „Fahrende Sänger“ wiederbelebt.

Vor wenigen Jahren haben einige Radfahrer den Verein „Fahrende Sänger“ wiederbelebt.

Foto: eb

Zu einem Radfahrerfest lädt der Radfahr-Verein „Fahrende Sänger“ für dieses Wochenende in die Schlossberghalle an der Prims die Bevölkerung von Büschfeld sowie Radsportler aus nah und fern ein. Anlass für die Feier ist der 100. Geburtstag: Der ursprüngliche Radfahrverein wurde 1919 in Büschfeld gegründet.

Woher der Vereinsname kommt, lässt sich nicht mehr ganz genau sagen. „Der Namensbestandteil ‚fahrende Sänger‘ lässt darauf schließen, dass es sich bei den Vereinsgründern vermutlich um Mitglieder des 1904 gegründeten Männergesangsvereines Büschfeld handelte, die sich neben dem Singen noch sportlich betätigt haben“, hat der heutige Vereinsvorsitzende Klaus Oswald eine plausible Erklärung für den Vereinsnamen. Die Überlieferung sagt aber auch, dass der Männergesangverein vor 100 Jahren aus der Not eine Tugend gemacht hat, indem die Sänger zu ihren Auftritten in der näheren Umgebung mit den Fahrrädern angereist sind. Der Erste Weltkrieg war gerade beendet, die Motorisierung der Bevölkerung nahm erst allmählich ihren Anfang. Bedenkt man, dass die Straßenverhältnisse damals auch nicht die besten waren, war das Singen zwar eine angenehme Freizeitbeschäftigung und Ablenkung von der wirtschaftlich schlechten Zeit, die Anfahrten zu den Auftritten wohl aber echte Herausforderungen.

Aus der Gründerzeit existiert noch die Vereinsfahne, die im früheren und heutigen Vereinslokal Kuhn ihren Platz hat. „Beachtenswert ist das Design des Fahrrades im Emblem in der Mitte der Fahne, welches bereits sehr stark an die heutigen Rennräder erinnert“, betont der Vorsitzende. So hat der Radsport eine lange Tradition an der Prims, wenngleich bis zu den jüngsten drei Jahrzehnten wenig bekannt ist. Im Februar 2016, also vor mehr als drei Jahren, haben sich Radsportler aus Büschfeld dieser alten Radfahrtradition erinnert und unter der Standarte von 1919 den Verein in seinem Gründungslokal wieder zu neuem Leben erweckt. Der alte Name wurde beibehalten.

 Die Vereinsfahne von 1919 der „Fahrenden Sänger“

Die Vereinsfahne von 1919 der „Fahrenden Sänger“

Foto: eb

Neben mehrtägigen Radtouren einmal pro Jahr und einer Spinninggruppe in den Wintermonaten treffen sich die Vereinsmitglieder auch ein- bis zweimal wöchentlich, um gemeinsam auf dem Rad das Büschfelder Umland zu erkunden. Die ersten Touren nach der Wiedergründung führten nach Pfronten im Allgäu (2016), in die Provence mit einer Fahrt auf den legendären Mont Ventoux (2017) und nach Südtirol (2018) über die bekannte Sellaronda, die zu den schönsten Rundfahrten in den Alpen zählt. In diesem Jahr ging es bereits nach Koblenz, im Herbst erfolgt noch eine schöne Abschlussfahrt, wenn das Jubiläum ordentlich gefeiert ist.

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