Im Bahnhof sollen Kinder spielen

Dagstuhl. Mit den Planungen für den Umbau wurde das Luxemburger Architekturbüro ww.plus beauftragt. Projektleiter Lothar Gillenberg sowie die beiden Geschäftsführer des Architekturbüros, Jörg Weber und Luc Wagner, stellten in Dagstuhl das vorgesehene Raum- und Sanierungskonzept für die neue Kinderkrippe vor

Dagstuhl. Mit den Planungen für den Umbau wurde das Luxemburger Architekturbüro ww.plus beauftragt. Projektleiter Lothar Gillenberg sowie die beiden Geschäftsführer des Architekturbüros, Jörg Weber und Luc Wagner, stellten in Dagstuhl das vorgesehene Raum- und Sanierungskonzept für die neue Kinderkrippe vor.Bahnhof wird entkernt Demnach werden von dem Hauptgebäude, das aus vier aneinander gebauten Teilen besteht, lediglich die Außenmauern stehen bleiben. Im Inneren wird der Bahnhof komplett entkernt, die für die Kinderkrippe vorgesehenen Räume dann anschließend neu errichtet. Vorgesehen sind im Erdgeschoss drei Gruppenräume mit einer Fläche von jeweils rund 50 Quadratmetern, die für jeweils zehn Kinder gedacht sind. An die Gruppenräume schließt sich jeweils ein Ruheraum von 16 Quadratmetern Grundfläche sowie ein Sanitär- und Wickelraum an. Alle Gruppenräume haben eine Außentür, die auf die Rückseite des Bahnhofsgebäudes vor. Dort sind Spielflächen für die Krippenkinder vorgesehen. Auch der Haupteingang zur Kinderkrippe wird sich auf der Gebäuderückseite befinden - aus Sicherheitsgründen, denn das Bahnhofsgebäude wird sich später in unmittelbarer Nähe des geplanten Verkehrskreisels an der Kreuzung Noswendeler Straße/Bahnhofstraße befinden. Darum wird die Kinderkrippe auch eine neue, separate Zufahrt erhalten müssen, die jetzige Zufahrt ist nach dem Bau des Kreisels nicht mehr nutzbar. Nach den Worten der Planer soll aber für ausreichend Parkmöglichkeiten rund um das Bahnhofsgebäude gesorgt sein. Dem sollen aber die mächtigen alten Bäume, die nahe des Bahnhofes stehen, nicht zum Opfer fallen. Auf der Infoveranstaltung im Bürgerhaus hieß es, der alte Baumbestand solle so weit wie möglich erhalten bleiben.Großer Speisesaal geplant Das Raumkonzept für die Kinderkrippe sieht neben den drei Gruppen- und Schlafräumen im Erdgeschoss in der oberen Etage des zweigeschossigen Bahnhofsteils einen größeren Essensraum, ein Raum fürs Personal sowie einen Bewegungsraum für Sport und Spiel vor. Im Erdgeschoss wird zur Straßenseite hin ein sehr weitläufiger Flurbereich entstehen, der nach Darstellung der Planer als Erlebnis- und Spielzone mit Teeküche gedacht ist. Seine Gesamtgröße beträgt fast 180 Quadratmeter. Weitere Büro- sowie Funktions- und Sanitärräume für das Personal der Kinderkrippe komplettieren den Plan. Die Gesamtnutzfläche beträgt 575 Quadratmeter.Wenn auch die Außenfassade in ihren Grundzügen erhalten bleibt, so könnte es problematisch werden, die bisherige Optik des Gebäudes beizubehalten. Grund: Das energetische Konzept für dem Umbau sieht vor, dass eine Außendämmung der Fassade erfolgen soll, um Wärmeverluste zu vermeiden. Dadurch würde die alte Fassade mit ihrer Backsteinoptik überdeckt. Eine Innendämmung des Bahnhofs könnte nach Ansicht der Planer problematisch werden, da insbesondere bei älteren Gebäuden bei Innendämmung Schimmel auftreten kann - was gerade in einer Kinderkrippe nicht akzeptabel wäre. Allerdings laufen noch Gespräche über Details der Planungen, betonten sowohl die Vertreter des Architektenbüros als auch des Krippenträgers, so dass über diesen Punkt noch einmal eingehender beraten werden könnte. Beheizt werden soll die künftige Kinderkrippe über Erdwärme, ergänzt durch eine thermische Solaranlage zur Warmwasser-Erzeugung.

 Rückansicht: Aus Richtung der Bahngleise soll die neue Kinderkrippe laut Entwurf so aussehen.Fotos: SZ

Rückansicht: Aus Richtung der Bahngleise soll die neue Kinderkrippe laut Entwurf so aussehen.Fotos: SZ

HintergrundWas passiert mit dem Nebengebäude des Dagstuhler Bahnhofs? Der Backsteinbau, ein ehemaliges Dienstgebäude, ist wie der größte Teil des Hauptgebäudes auch schon über 100 Jahre alt, es wurde 1897 erbaut. Die Planungen der Kinder- und Jugendhilfe St. Maria sehen in einer ersten Bauphase lediglich den Bau der Kinderkrippe im Bahnhofshauptgebäude vor. Dieser könnte, wenn alles gut läuft, nach Auskunft des Trägers Ende 2010 fertiggestellt sein. Im Nebengebäude will die Kinderhilfe St. Maria nach den Worten ihres Verwaltungsleiters Wolfgang Maring "zusätzliche Angebote der Jugendhilfe" unterbringen. Was das genau sein soll, dazu wollten die Verantwortlichen derzeit noch keine detaillierten Angaben machen. Denkbar seien verschiedene Angebote aus dem breit gefächerten Leistungsspektrum der Kinder- und Jugendhilfe. Maring betonte jedoch, dass diese neuen Angebote im Nebengebäude von der Kinder- und Jugendhilfe St. Maria allein finanziert werden müssten. Die Kosten hierfür beliefen sich nach Schätzungen auf rund 700 000 Eur. Es könnten fünf bis zehn neue Arbeitsplätze dort entstehen. cbeAuf einen blickDie Kosten für den Bau der Kinderkrippe im Dagstuhler Bahnhof bezifferte Wolfgang Maring auf rund 1,3 Millionen Euro. Etwa 315 000 Euro davon sollen aus dem Bundesprogramm zur Schaffung neuer Krippenplätze kommen. 40 Prozent der verbleibenden Kosten übernimmt das Land, das wären 394 000 Euro. Der Landkreis Merzig-Wadern und die Stadt Wadern teilen sich hälftig die verbliebenen 60 Prozent der Kosten, das entspricht jeweils einem Zuschuss von 295 500 Euro. Der Träger, die Kinder- und Jugendhilfe St. Maria, hat aus eigenen Mitteln das Bahnhofsgebäude erworben. Über den Kaufpreis machten weder die Kinder- und Jugendhilfe noch die früheren Eigentümer des Bahnhofes nähere Angaben.Durch die Errichtung der Kinderkrippe werden Betreuungsplätze für 30 Kinder geschaffen, es entstehen nach Angaben des Trägers etwa zehn neue, sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. cbe

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