Naturpark Saar-Hunsrück informiert über Wildpflanze Was der Löwenzahn so alles kann

Merzig-Wadern · Kinder lieben den Bettsäächer vor allem als Pusteblume. Erwachsene mögen ihn nicht nur in der Salatschüssel.

 Die Sonne scheint auf Blüten von Löwenzahn. Die Wild- und Heilpflanze hat nicht nur optisch, sondern auch kulinarisch viel zu bieten.

Die Sonne scheint auf Blüten von Löwenzahn. Die Wild- und Heilpflanze hat nicht nur optisch, sondern auch kulinarisch viel zu bieten.

Foto: dpa/Axel Heimken

Im Volksmund wird der Löwenzahn Kuhblume, Eierbusch, Hahnenspeck, Bettsäächer, Pusteblume, Kettenblume, Kuckucksblom oder Seichkraut genannt. Als unterschätzte Wild- und Heilpflanze sowie Delikatesse steht der Löwenzahn seit Jahrhunderten auf dem heimischen Speiseplan und als Stoffwechselturbo in der Tee- und Wildkräuterküche hoch im Kurs. Und nicht nur der Sprecher des Naturparks Saar-Hunsrück weiß, wie vielseitig der Löwenzahn genießbar ist. Egal ob als Rohkost zubereitet oder weiterverarbeitet, die Vitalpflanze gehöre auf jeden kulinarischen Frühjahrstisch.

Der Löwenzahn wächst auf vielen Böden vom Saartal bis in den Hunsrück: Wald, Feld, Wiese, Weide, Acker, Wegrand und Lichtung. Im Wechselspiel zwischen Pflanze und Tier ist der Löwenzahn durch die frühe Blüte eine bedeutende Bienenweide, die als Nahrungsquelle für Honigbienen, Wildbienen und sonstige blütenbestäubende Insekten im Frühjahr lebenswichtig ist. Kinder sind fasziniert von der Pusteblume und flechten gerne schmuckvolle Kränze aus den Blütenstielen. Beeindruckend sind auch die vielen einzelnen Samenkörner der Wunderblume, die durch den Wind oder durch pusten als Fallschirme davon segeln. Von den Löwenzahnsamen ernähren sich viele kleine Vögel. Löwenzahn am besten morgens bei sonnigem Wetter von ungedüngten Wiesen stechen oder im Garten ernten.

Der Frühjahrsvitaminpflanze, dem Löwenzahn, werden laut Sprecher in der Volksheilkunde heilwirksame und entschlackende Kräfte zugeschrieben. „Die stoffwechselanregende Wildpflanze weist eine Fülle an Vitalstoffen, Enzymen, Vitaminen, Bitterstoffen und Mineralien auf. Alle Pflanzenteile sind für die Heilkräuterkunde wichtig. Löwenzahn wirkt entwässernd und leicht abführend. Deshalb wird er zur Reinigung der Nieren eingesetzt, besonders bei einer Neigung zur Nierenstein-Bildung.“ Auch bei Leber- und Gallenbeschwerden, bei Gelenkschmerzen und Abnutzungserscheinungen an Gelenken und Bandscheiben können seine heilsamen Inhaltsstoffe helfen.

Die Löwenzahn-Blätter können auch im Salat verwendet werden. Das Lebenskraft spendende Kraut enthält wertvolle Mineralstoffe, Vitamin B, C, D sowie Provitamin A und ist fast so carotinreich wie die Möhre. Die gemahlene Wurzel des Löwenzahns kann als Tee oder geröstet als koffeinfreier Kaffee-Ersatz ein gesundes Getränk darstellen. Auch als Löwenzahnwein oder -bier ist die Vitalpflanze bekömmlich, so der Sprecher. Ein typisches regionales traditionelles Frühlingsgericht ist Bettsäächer mit Kerschdscher (Bratkartoffeln), Lyoner, Dörrfleisch und Eiern. Als heimisches Superfood sind Löwenzahn-Pesto und -Smoothies heiß begehrt.

Info:  Naturpark-Geschäftsstelle Hermeskeil, Telefon (0 65 03) 9 21 40, E-Mail: info@naturpark.org.

 Volkstümlich wird Löwenzahn auch als Pusteblume bezeichnet. Das Pusten bereitet vor allem Kindern Spaß.

Volkstümlich wird Löwenzahn auch als Pusteblume bezeichnet. Das Pusten bereitet vor allem Kindern Spaß.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte
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