Merzig Mahnwache gegen das Vergessen

Merzig · Trotz Corona-Auflagen fand in Merzig eine Gedenkversantaltung zur Reichsprogramnacht statt.

 Vertreterinnen der „Omas gegen Rechts“, des Jugendhauses und der Kreisstadt bei der von ihnen initiierten Mahnwache anlässlich der Reichspogromnacht am Montag am Gedenkstein für die jüdische Synagoge in Merzig.

Vertreterinnen der „Omas gegen Rechts“, des Jugendhauses und der Kreisstadt bei der von ihnen initiierten Mahnwache anlässlich der Reichspogromnacht am Montag am Gedenkstein für die jüdische Synagoge in Merzig.

Foto: Julia Bost

Am 9. November 2020 jährte sich zum 82. Mal der Gedenktag an die Reichspogromnacht. Auch in Merzig kam es in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zu gewalttätigen, vom nationalsozialistischen Regime organisierten Ausschreitungen gegen jüdische Mitmenschen. Die Merziger Sy­nagoge wurde angegriffen und beschädigt und Mitmenschen wurden zu Feinden erklärt.

Die Initiative „Omas gegen Rechts“, das Jugendhaus Merzig und die Kreisstadt Merzig organisierten zu diesem Tag am Montag eine Mahnwache am Gedenkstein der jüdischen Synagoge in Merzig. Die Veranstaltung fand selbstverständlich unter Einhaltung der geltenden Hygieneregeln statt und wurde in zwei Gruppen am Vor- und Nachmittag aufgeteilt. Bürgermeister Marcus Hoffeld ließ einen Blumenkranz niederlegen.

Ingrid Buchberger von den „Omas gegen Rechts“ hatte zur Mahnwache das Gedicht „Die Hexe“ von Georg Kreisler mitgebracht. Darin wird deutlich, welch große Rolle die Angst bei Ausgrenzung und Stigmatisierung von Mitmenschen spielt. „Gerade in Zeiten einer Pandemie, die allerlei Unsicherheiten, soziale und finanzielle Herausforderungen mit sich bringt, ist es notwendig, an die Reichspogromnacht und den Holocaust zu erinnern“, heißt es in einer Mitteilung der Kreis­stadt Merzig. Und weiter: „Mitgefühl, Menschlichkeit und Courage sind auch heute unsere wichtigsten Ratgeber und Begleiter.“

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