Intensive Landwirtschaft gefährdet Artenvielfalt

Merzig. Jeden Tag sterben etliche Tier- und Pflanzenarten aus und verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Der Erhalt möglichst vieler Arten muss deshalb eine hohe Priorität genießen, doch ist das Saarland für dieses Ziel gut gerüstet

Merzig. Jeden Tag sterben etliche Tier- und Pflanzenarten aus und verschwinden auf Nimmerwiedersehen. Der Erhalt möglichst vieler Arten muss deshalb eine hohe Priorität genießen, doch ist das Saarland für dieses Ziel gut gerüstet. Auf dieses Fazit lässt sich eine nicht immer einmütig verlaufende Informationsveranstaltung am Donnerstagabend im Merziger Rathaus bringen, zu der der saarländische Umweltminister Stefan Mörsdorf, der Nabu (Naturschutzbund Deutschland)-Landesverband und die Kreisstadt eingeladen hatten."Biodiversität", so heißt das Zauberwort, das den Begriff der Artenvielfalt in einen Fachwort übersetzt. Um Biodiversität ging es also, als Nabu-Landeschef Ulrich Heintz den Masterplan 2010 seines Verbandes den 70 Zuhörern vorstellte. Das ist ein bundesweiter, im vergangenen Jahr vorgestellter Aktionsplan, der das globale Bestreben unterstreicht, das Artensterben bis 2010 zu stoppen. Doch sieht die Realität anders aus, beklagte Ulrich Heintz. Bundesweit beschleunige eine intensive Land- und Forstwirtschaft den Raubbau an der Artenvielfalt. Ebenso negativ wirke sich die immer mehr zunehmende Versiegelung von Flächen aus. Fazit: Die Bundesrepublik ist einer der europäischen Spitzenreiter beim Artenschwund. Der saarländische Umweltminister kommt aber zu teilweise anderen Ergebnissen. Seine regionale Biodiversitäts-Strategie weist für das Saarland schützenswerte, wenngleich nicht gefährdete Arten und Lebensräume aus. Mörsdorf sagt, dass die in den vergangenen Jahren vom Umweltministerium initiierten Aktionen den Erhalt der saarländischen Artenvielfalt gefördert hätten. Die Rote Liste der ausgestorbenen und gefährdeten Arten weise 2008 für das Saarland deutlich gesunkene Quoten aus. Ob das so bleibt, sei jedoch fraglich. So strebt das Saarland in den kommenden Jahren eine Verfünffachung des Maisanbaus von jetzt 3000 auf 15 000 Hektar an. Sehr zum Verdruss der Nabu-Mitglieder, die ihren ehemaligen "Häuptling" Stefan Mörsdorf hier auf keinem guten Weg wähnen. "Die Realität sieht anders aus."Nabu-Landeschef Ulrich Heintz über den Aktionsplangegen das Artensterben

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