Merzig Gegen globale Armut – für Menschenrechte

Merzig · Das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland und das Berufsbildungszentrum Merzig laden zu Themenvorträgen ein.

 Viele Menschen auf der Welt hungern oder müssen sich mit einfacher Kost wie zum Beispiel Reis begnügen.

Viele Menschen auf der Welt hungern oder müssen sich mit einfacher Kost wie zum Beispiel Reis begnügen.

Foto: dpa/Abir Abdullah

Zu zwei Vorträgen mit Diskussion rund um das Thema der globalen Armut laden das Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland und das Berufsbildungszentrum (BBZ) Merzig für kommenden Mittwoch, 17. Oktober, 17 Uhr, in die Aula der Jean-François-Boch-Schule Merzig, Waldstraße 51, dritter Stock, ein. Das teilt die Schule mit.

Der 17. Oktober ist seit 26 Jahren der internationale Tag zur Beseitigung der Armut. 1992 hatte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Tag ausgerufen. Zurück geht dieser Gedenktag auf eine Initiative des Priesters Joseph Wresinski und 100 000 weiterer Personen, die sich am 17. Oktober 1987 auf dem Trocadero-Platz in Paris versammelten, um ihr „Nein“ zu extremer Armut zum Ausdruck zu bringen und die Menschheit dazu aufzurufen, sich gemeinsam für die Menschenrechte einzusetzen.

Die Veranstaltung im BBZ in der Kreisstadt bildet den Auftakt der entwicklungspolitischen Bildungstage im Saarland, die bis zum
13. November vielfältige Bildungsaktivitäten zur Beendigung der Armut bieten.

In Merzig werden zwei Vertreter sozialer Bewegungen aus Lateinamerika erwartet, die aufzeigen wollen, wie sehr das Problem der Armut an die globale Entwicklung geknüpft ist: Everardo Ulises Pérez Piche vom Netzwerk für gemeinschaftlichen Umweltschutz aus El Salvador und Aurelia Martina Arzú Rochez, Vize-Koordinatorin der „Organización Fraternal Negra Hondureña“ aus Honduras.

Die Referenten behandeln sowohl die Folgen der neoliberalen Politik, darunter Freihandelsabkommen und das Vorgehen transnationaler Konzerne, als auch Formen des Widerstandes. Die beiden Vorträge werden auf Spanisch mit deutscher Übersetzung gehalten. Im Anschluss findet eine Diskussions- und Fragerunde mit abschließendem Umtrunk statt.

„Ob Wasserkraftwerke, Tourismusprojekte, Bergbau oder Agrarindustrie: in Zentralamerika nimmt die Zahl von Investitionen und Großprojekten stetig zu“, wissen die beiden Fachleute zu berichten. Freihandelsverträge wie CAFTA-DR oder das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union hätten den Außenhandel und das Wirtschaftswachstum belebt.

„Während dem freien Warenverkehr und Investitionen verbriefte Rechte eingeräumt werden, sucht man in diesen Vertragswerken allerdings vergeblich nach verpflichtenden Klauseln für die Einhaltung der Menschenrechte“, erläutern die Experten weiter. Die Folgen, die daraus resultierten: Es häuften sich Umweltprobleme, soziale Konflikte, Ungerechtigkeit und Armut.

Der Eintritt zu beiden Vorträgen mit anschließender Diskussion ist frei. Anmelden können sich Interessierte unter Tel. (06 81) 9 38 52 35 oder per E-Mail an: bildung@nes-web.de.

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