Der Biber ist zurück

Merzig. Seit Jahren ist er dem Biber auf der Spur - an der Saar bei Wadgassen, Lisdorf bis nach Rehlingen hinunter. Doch in der Merziger Kante hat Rolf Klein aus Silwingen bislang noch keine Fährte dieser großen Nager entdecken können. Das hat sich am Mittwochmorgen schlagartig geändert: Jetzt ist das Nagetier auch an der nördlichen Saar angekommen

 Possierlich und mit starken Zähnen: Der Biber taucht auch schon mal in der Werbung auf. Foto: SZ

Possierlich und mit starken Zähnen: Der Biber taucht auch schon mal in der Werbung auf. Foto: SZ

 Nagespuren des Bibers an der Saar. Foto: Jung

Nagespuren des Bibers an der Saar. Foto: Jung

Merzig. Seit Jahren ist er dem Biber auf der Spur - an der Saar bei Wadgassen, Lisdorf bis nach Rehlingen hinunter. Doch in der Merziger Kante hat Rolf Klein aus Silwingen bislang noch keine Fährte dieser großen Nager entdecken können. Das hat sich am Mittwochmorgen schlagartig geändert: Jetzt ist das Nagetier auch an der nördlichen Saar angekommen. An drei dicken Erlen hatten sich die Tiere verewigt: Für die Biber typische Fraßspuren hat der ehrenamtliche Naturschützer an den Bäumen entdeckt.Führt Weg übers Land? "Die Tiere scheinen das Hindernis Rehlinger Schleuse überwunden zu haben", sagt Rolf Klein. Er vermutet, dass die Nager auf der Suche nach einem neuen Revier nicht saarabwärts geschwommen sind, sondern einen Teil des Weges Richtung Merzig über Land genommen haben. "Die Spuren der Tiere sind sehr schön am Leinpfad in Höhe des Saaraltarms Schwemlingen zu bewundern", sagt der 24-Jährige. Er hat seine Beobachtungen sofort einem Experten, dem Neunkircher Zoodirektor Norbert Fritsch, mitgeteilt. "Der Fachmann hat mir gesagt, dass ein totes Tier vor ein paar Jahren im Raum Merzig gefunden worden ist." Ob es von der Saar angespült worden sei, habe damals nicht geklärt werden können. Spuren von lebenden Tieren seien eine absolute Neuheit. Nun setzt Rolf Klein, der in Trier Bio-Geografie studiert, nach der Entdeckung am Mittwoch alles daran, die Ausbreitung der Tiere weiter zu beobachten. Dass ihm bei seinen Exkursionen ein Biber vor die Kamera läuft, ist unwahrscheinlich. "Die scheuen Nagetiere sind äußerst selten zu sehen. Nur mit ihren Fraßspuren machen sie auf sich aufmerksam." Verwechslungen mit Nutrias In saarländischen Gewässern zum Beispiel leben Schätzungen zufolge nach dem Aussetzen der ersten Biber 1994 mehrere 100 Nager, sagt er. Der Biber sei ein reiner Vegetarier, der in unmittelbarer Nähe seines Gewässers bleibt und nur dann Dämme baut, wenn die Wassertiefe zu gering wird. "Nicht verwechselt werden darf das Tier mit einem Nutria, auch Biberratte genannt, die ursprünglich aus Südamerika stammt und die sich in den vergangenen Jahren verstärkt im Saarland ausgebreitet haben." Auch diesen Nager habe er im Winter bei Schwemlingen beobachten können. "Im Gegensatz zu den Bibern sind Nutrias überhaupt nicht scheu, zeigen sich dem Menschen gerne und fressen ihnen manches Mal sogar aus der Hand." Im Gegensatz zum Biber hat das Nutria ein graues Fell und einen langen, dünnen Schwanz, wie ihn Ratten haben. Dagegen hat der Biber einen breiten, abgeplatteten, mit Hornschuppen bedeckten und unbehaarten Schwanz. Der dient dem Tier als Steuer sowie als Fettdepot und zur Regulierung der Körpertemperatur. Außerdem habe der Biber ein braunes Fell und sei größer als ein Nutria, so der Experte.

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