Biber wandert weiter saarabwärts

Mettlach. Wenn die Sonne scheint, und die Temperaturen schon um zehn Uhr die 20-Grad-Marke überschreiten, haben die Fahrgastschiffer an der Saarschleife Hochkonjunktur. Manfred Frankenfeld, Kapitän der "Maria Croon", kann seine Fahrgäste seit vergangener Woche neben den touristischen Highlights, der Burg Montclair, dem St

Mettlach. Wenn die Sonne scheint, und die Temperaturen schon um zehn Uhr die 20-Grad-Marke überschreiten, haben die Fahrgastschiffer an der Saarschleife Hochkonjunktur. Manfred Frankenfeld, Kapitän der "Maria Croon", kann seine Fahrgäste seit vergangener Woche neben den touristischen Highlights, der Burg Montclair, dem St. Nikolaus und dem Aussichtspunkt Cloef, noch auf eine neue Besonderheit aufmerksam machen: Die Biber haben jetzt auch das Wahrzeichen des Saarlandes erreicht. "Vorigen Donnerstag lag da plötzlich der Baum im Wasser mit den typischen Nagespuren", berichtet Frankenfeld. Drei Mal täglich fährt der 50-jährige Schiffer durch die Stelle an der Saarschleife und beobachtet jeden Tag Veränderungen. "Nach einigen Tagen fing der Biber an, auch die Rinde des Baumes und die Blätter abzufressen. Gesehen habe ich ihn aber noch nicht", gesteht Frankenfeld. Und die Gäste freuen sich, wenn er über den Lautsprecher auf die Stelle aufmerksam macht: Sie laufen auf die linke Seite des Schiffes und machen Fotos.Denn der Biber war im Saarland eigentlich ausgestorben. Erst langsam, durch gezielte Aussetzungen an der Blies und der Ill, verbreitet er sich jetzt wieder. Naturschützer Rolf Klein schätzt, dass inzwischen über hundert Stück im Saarland leben. Und sich weiter ausbreiten. "Im Frühjahr gab es das erste Mal auch Biber-Spuren im Bereich Merzig und in den Wäldern an der Saarschleife", sagt der 24-jährige Klein. Und auch die neuesten Spuren erkennt er deutlich als Biberspuren an. Er sieht die Ausbreitung als Erfolg der Arbeit des Naturschutzbundes Nabu: "Der Biber ist ein Sympathieträger. Es ist schön, wenn es ihn wieder im Saarland gibt."Doch auf seinem Weg saarabwärts stellen sich dem Nagetier mit dem braunen Fell und dem breiten, abgeplatteten, unbehaarten Schwanz auch Hürden in den Weg. "Das nächste Problem ist die Staustufe bei Mettlach", sagt der Bio-Geographie-Student Rolf Klein, der eigentlich ausgewiesener Vogel-Experte ist, sich aber auch für Biber interessiert, "da müssen die Tiere dann außen rumlaufen und können nicht durchschwimmen." Dass es mehrere Tiere sein müssen, vermutet Klein wegen der seit dem Frühjahr gehäuften Zahl der Spuren. "Jetzt bleibt uns nur abzuwarten und zu schauen wie sich das weiter entwickelt." "Im Frühjahr gab es das erste Mal auch Biber-Spuren im Bereich Merzig."Rolf Klein, Naturschützer

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