„Charly“ soll's richten

Kreis Merzig-Wadern · „Die Lage ist beschissen, aber nicht hoffnungslos“, sagt Gerhard Baltes, der Vorsitzende der SF Bachem-Rimlingen. Neben dem SV Schwemlingen-Ballern sind die Sportfreunde das Sorgenkind der Fußball-Landesliga West. Beide müssen eine Aufholjagd starten, um in der Liga zu bleiben.

 Charles Haffner trägt wieder das blau-weiße Trikot des SV Schwemlingen-Ballern. Der 40 Jahre alte ehemalige Zweitliga-Spieler kehrt vom Ligarivalen Spvgg. Merzig zurück. Foto: Wieck

Charles Haffner trägt wieder das blau-weiße Trikot des SV Schwemlingen-Ballern. Der 40 Jahre alte ehemalige Zweitliga-Spieler kehrt vom Ligarivalen Spvgg. Merzig zurück. Foto: Wieck

Foto: Wieck

In den Niederungen der Fußball-Landesliga West sieht es für zwei Mannschaften aus dem Kreis zur Winterpause düster aus. Der SV Schwemlingen-Ballern ist mit sieben Punkten aus 17 Partien das Schlusslicht, einen Rang davor ist die Lage bei den Sportfreunden (SF) Bachem-Rimlingen mit neun Zählern ähnlich prekär. Der Rückstand auf Tabellenplatz 13, der derzeit zum Klassenverbleib reichen würde, beträgt 13 beziehungsweise elf Punkte. Da braucht es in den restlichen 13 Saisonspielen eine Aufholjagd, um den Sturz in die Bezirksliga zu verhindern.

Für die SF Bachem-Rimlingen wäre es nach dem sang- und klanglosen Verbandsliga-Abstieg der zweite innerhalb eines Jahres. Doch damit will sich der Vorsitzende Gerhard Baltes noch nicht beschäftigen: "Die Mannschaft lebt. Wir werden auf keinen Fall so untergehen wie im vergangenen Jahr. Ich bin mir sogar sicher, dass wir nicht absteigen." Dabei sind es nicht unbedingt neue Spieler, die die Hoffnungen schüren, sondern in erster Linie der Trainer. "Mit Jörg Reimsbach haben wir da einen richtig guten und erfahrenen Mann. Er wird die Mannschaft fit bekommen. Die Spieler ziehen mit. Jeder weiß, worum es für uns geht", betont Baltes. Reimsbach kam Ende Oktober vom anderen Sorgenkind der Liga, dem SV Schwemlingen-Ballern, zu den Sportfreunden.

Für neue Stabilität im Tor soll Marco D'Ottavio sorgen. Der 43-Jährige wechselte von Kreisligist SV Eimersdorf zu den Sportfreunden Bachem-Rimlingen. Eine Verstärkung ist auch Carsten Weber, der nach studienbedingter Pause wieder angreift. Dazu kamen in der Winterpause mit Mike Jost (vom SV Menningen) und Jens Meiers (pausierte) weitere erfahrene Spieler. Bereits im November war Dennis Brill vom SV Losheim zu den Sportfreunden zurückgekehrt.

Einen Rückkehrer gibt es auch beim SV Schwemlingen-Ballern: Der ehemalige Profi Charles "Charly" Haffner (unter anderem beim Karlsruher SC ) kehrte nach einem Jahr beim Ligarivalen Spvgg. Merzig in die Saarwiesen zurück. Der Franzose ist der Hoffnungsträger, um das schier Unmögliche noch möglich zu machen. "Die Chance ist minimal", weiß der sportliche Leiter Otto Homrigweise: "Aber wir werden um den Ligaverbleib kämpfen und uns nicht abschlachten lassen. Ich glaube, Charles Haffner wird da neuen Schwung reinbringen." So wie beim 5:5 im Vorbereitungsspiel gegen den Bezirksligisten SV Merchingen, als der 40-Jährige maßgeblich zur Aufholjagd nach einem 0:5-Rückstand beitrug.

Neben Haffner kam Offensivspieler Steven Frantz aus Merzig zum SV Schwemlingen-Ballern, dazu Torwart Marcel Wegner vom FC Elm. Den SV verlassen haben Keven Frantz (zum FC Besseringen) und Massino Nardo (zum SSV Pachten).

Deutlich besser als für Schwemlingen-Ballern lief das erste Halbjahr für die SSV Oppen. Die Grün-Weißen haben den großen Umbruch im Sommer mit mehr als 20 Abgängen gut verkraftet und sind mit 21 Punkten Tabellenelfter. Einen Zähler dahinter liegt auch die SG Honzrath-Haustadt auf Kurs Klassenverbleib.

Ein enttäuschendes Halbjahr war es dagegen für die Spvgg. Merzig. Die Spielvereinigung wurde ihrer Favoritenrolle nach dem Bezirksliga-Aufstieg nie gerecht. Nach der Trennung von Trainer Neale Marmon soll Spielertrainer Dominik Jobst für die Wende sorgen. Das Ganze mit einem ausgedünnten Kader, nachdem sich neben Haffner mit Christian Lutz und Almir Delic zwei Ex-Profis und sowie weitere Spieler verabschiedet haben.

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