248 Krippenplätze in Merzig bis 2013

Merzig. Im Bereich der Stadt Merzig sollen in den kommenden drei Jahren 95 neue Krippenplätze entstehen. Im Gegenzug wird allerdings die Zahl der "normalen" Betreuungsplätze in Kindertagesstätten leicht zurückgehen, weil an verschiedenen Standorten Kindergarten- in Krippengruppen umgewandelt werden

Merzig. Im Bereich der Stadt Merzig sollen in den kommenden drei Jahren 95 neue Krippenplätze entstehen. Im Gegenzug wird allerdings die Zahl der "normalen" Betreuungsplätze in Kindertagesstätten leicht zurückgehen, weil an verschiedenen Standorten Kindergarten- in Krippengruppen umgewandelt werden. Dies sieht das "Gesamtkonzept Ausbau Kindertagesstätten" vor, das der Stadtrat in seiner Dezember-Sitzung einstimmig gebilligt hat (wir berichteten).21 StandorteIn diesem Konzept ist die mittelfristige Ausbauplanung für alle bestehenden Kinderbetreuungsangebote in den verschiedenen Merziger Stadtteilen skizziert. Dort gibt es an insgesamt 21 Standorten Betreuungseinrichtungen in Trägerschaft der Stadt, eines kirchlichen oder eines sonstigen Trägers. Das Konzept dient als Grundlage für die anstehenden Gespräche mit dem Landkreis sowie dem Bildungsministerium über den weiteren Ausbau der Betreuungsangebote im Stadtbereich. Bekanntlich soll nach den Vorgaben des vom Bund beschlossenen Kinderförderungsgesetzes bis 2013 flächendeckend für jedes dritte Kind im Alter bis drei Jahre ein Krippenplatz vorhanden sein. Diese Quote soll auch rechtlich eingefordert werden können. Für die Stadt Merzig bedeutet dies nach Berechnungen der zuständigen Fachabteilung, dass mindestens 187 Krippenplätze in den verschiedenen Betreuungs-Einrichtungen vorgehalten werden müssen. Dies ergibt sich aus der statistischen Auswertung der Geburtenjahrgänge der vergangenen drei Jahre. Demnach liegt der Gesamtbedarf an Betreuungsplätzen für Kinder bis drei Jahren bei 248. Tatsächlicher Bedarf höherDa der Landkreis anstrebt, dass 25 Prozent dieser Plätze durch ambulante Betreuung von Tagesmüttern abgedeckt werden, verbleiben 187 Krippenplätze, die in Betreuungseinrichtungen zu schaffen wären. Die Stadtverwaltung geht jedoch davon aus, dass der tatsächliche Bedarf höher liegen wird. "Die Erfahrungen aus anderen Bundesländern zeigen, dass mittlerweile rund 50 Prozent der Familien mit Kindern unter drei Jahren ein Betreuungsangebot in Anspruch nehmen, wenn dies vor Ort vorhanden ist." Das liegt deutlich über der vom Bundesgesetzgeber angestrebten Quote von 35 Prozent. Grund hierfür seien veränderte gesellschaftliche Wertevorstellungen und die wachsende Notwendigkeit einer früheren Berufsrückkehr bei jungen Müttern.Die im Bundesgesetz festgeschriebenen 35 Prozent sind allerdings die Grundlage für das jetzt beschlossene Ausbaukonzept. Damit strebt die Stadt an, den unterschiedlichen Entwicklungen sowie der Nachfrage an verschiedenen Standorten gerecht zu werden und gleichzeitig die gesetzliche Mindestquote zu erfüllen. Für einige Einrichtungen bringt die jetzt beschlossene Planung keinerlei Veränderungen mit sich (siehe Infokasten).Teilweise Umwandlung Die meisten neuen Krippenplätze sollen in Merzig-St. Peter und in Bietzen mit jeweils 20 entstehen. Dabei bliebe die Zahl der Kita-Plätze an diesen beiden Standorten unverändert, die entsprechenden Krippengruppen würden also zusätzlich geschaffen. Eine Umwandlung bestehender Kita-Plätze in Krippenplätze ist einmal für den kirchlichen Kindergarten Brotdorf vorgesehen: 24 Kita-Plätze sollen dort wegfallen, im Gegenzug entstehen zehn Krippenplätze neu - damit verdoppelt sich dort die Zahl der Krippenplätze. In Mondorf (minus vier) sowie in Besseringen (minus neun) werden ebenfalls Kita-Plätze wegfallen,während gleichzeitig die Zahl der Krippenplätze um fünf (Mondorf) beziehungsweise 15 (Besseringen) steigt. In Ballern soll es künftig sowohl mehr Kita-Plätze (plus zwölf) als auch Krippenplätze (plus 15) geben.Wenn das Ausbaukonzept so umgesetzt wird, wie vom Stadtrat beschlossen, wird sich die Zahl der Krippenplätze in ganz Merzig bis 2013 von derzeit 133 auf 248 erhöhen. Darin enthalten sind 20 Plätze, die von einem freien Träger derzeit geplant werden, aber noch nicht gebaut sind. Hinzu kommen die ambulanten Betreuungsangebote durch Tagesmütter. Die regulären Kindergartenplätze im Stadtgebiet reduzieren sich leicht von 1130 auf 1105.

HintergrundUnverändert nach dem jetzt beschlossenen Ausbaukonzept bleiben die Betreuungsangebote im Besseringer Waldkindergarten, in der Krippe im SOS-Kinderdorf in Hilbringen, im Kindergarten Mechern und im Kindergarten St. Marien in Merzig - wobei an den beiden letzten Standorten "qualitative Veränderungen" angestrebt werden, die Zahl der Betreuungsplätze jedoch gleich bleibt. Ebenfalls keine Veränderungen der Zahl an Plätzen wird es in den städtischen Kindergärten in Silwingen, Merchingen, Hilbringen-Seitert und Fitten geben sowie in den kirchlichen Kindergärten St. Josef in Hilbringen und St. Josef in Merzig. Dabei ist für den Kindergarten in Fitten eine Sanierung und die Erweiterung um Funktionsräume vorgesehen. Ebenfalls keine Änderungen ergeben sich für die beiden Einrichtungen der Lebenshilfe in Merzig, das "Schneckenhaus" und die Kita im Alheck. Auch die zehn Krippenplätze des Sozialwerks Saar-Mosel im Bozener Weg bleiben so bestehen. cbe

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