Stadt schafft in diesem Jahr 195 Krippenplätze

Saarbrücken · Das Gelände mit den Spielgeräten ist zwar noch nicht fertig, dafür aber die Kindertagesstätte auf dem Franzenbrunnen – trotz der Proteste einer Bürgerinitiative gegen das neue Wohngebiet.

 Die neue Kindertagesstätte am Franzenbrunnen. Foto: Becker&Bredel

Die neue Kindertagesstätte am Franzenbrunnen. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Der Ausbau der Krippenplätze in Saarbrücken geht in diesem Jahr weiter: Gestern hat die Verwaltung die Kindertagesstätte am Franzenbrunnen in Alt-Saarbrücken offiziell eingeweiht. 30 Krippen- und 75 Kindergartenplätze in sechs Gruppen werden dort entstehen, teilten Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Dezernent Erik Schrader mit. Wenn der Bedarf nach Krippenplätzen sehr groß sei, könnte auch eine vierte Krippengruppe eröffnet werden. Dann würde die Zahl der Kindergartenplätze sinken, sagte Schrader. Die Kita sei am 5. Mai mit jeweils zwei Gruppen gestartet und werde Zug um Zug erweitert, berichtete Leiter Sven Becken.

Die Kitas Rußhütte in Malstatt und Füllengarten in Burbach seien ebenfalls fertig, ergänzte Schrader. Dort entstanden jeweils ebenfalls 30 Krippen- und 75 Kindergartenplätze. Die Kita Ensheim werde nach den Sommerferien eröffnet. Insgesamt wolle die Stadt 195 neue Krippenplätze in diesem Jahr schaffen. Dazu zählen auch 30 Plätze, die in einem Altbau der Kita Jägersfreude zunächst befristet für fünf Jahre geschaffen werden, um den großen Bedarf zu decken, meinte Schrader. Wenn auch der Ausbau in den kirchlichen Kitas wie geplant vorangehe, könne in Saarbrücken zum Jahresende die 35-Prozent-Betreuungsquote erreicht werden.

Der Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz gilt seit 1. August 2013. Britz wies darauf hin, dass es keine Klagen wegen dieses Rechtsanspruchs in Saarbrücken gegeben habe. 300 Kinder stünden aber auf Wartelisten von städtischen Kindergärten. Sie erklärte, dass Eltern ihre Kinder oft in mehreren Kitas gleichzeitig anmelden. Deshalb sei die Zahl der Kinder, die wirklich auf einen Platz warten, wohl geringer. Schrader fügte hinzu, dass es genügend Plätze bei Tagesmüttern für diese Kinder gebe, die Eltern aber offensichtlich auf einen Platz in einem städtischen Kindergarten warten. Britz betonte, der Krippenausbau sei ein Kraftakt. 285 Plätze werde die Verwaltung ohne die befristeten Plätze seit dem Start des Krippenausbauprogramms des Bundes bis zum Jahresende geschaffen haben. 2008 hatte der Bundestag den Ausbau beschlossen. Die Stadt investierte 10 Millionen Euro, sagte Britz. Den Rest der 24,2 Millionen Euro teilen sich Bund, Land und Regionalverband. Der Bau und die Einrichtung der Kita Franzenbrunnen habe drei Millionen Euro gekostet. Das Spielgelände soll Ende Juni fertig sein. Schrader sagte, dass weitere Plätze geschaffen werden müssten. Deshalb stünden im Investitionsplan für 2015 die Kitas am Pfaffenkopf in Dudweiler und Klarenthal. Schrader: "Der Bund muss den Ländern signalisieren, wie es mit dem Ausbauprogramm weitergeht." Erst dann könne die Verwaltung sagen, wo weitere Plätze entstehen.

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