Mit dem nun beschlossenen Ausbauplan soll die Zahl der Krippenplätze von derzeit 373 (Stand 30. Juni) auf dann über 400 Ende 2011 gesteigert werden. Allerdings liegt die Zahl von 50 neuen Krippenplätzen unter dem Wert, der in dem längerfristigen Drei-Jahres-Ausbauplan für 2011 vorgesehen ist, nämlich 95. Die 45 ausstehenden Plätze sollen nach dem Vorschlag der Verwaltung später realisiert werden, wenn der tatsächliche Bedarf an Krippenplätzen an einzelnen Standorten einmal ermittelt ist. Insgesamt würden nach der derzeitigen Beschlusslage Ende 2012 im Kreis 683 Krippenplätze vorhanden sein, was über der gesetzlich ab 2013 vorgeschriebenen Anzahl von rund 620 Plätzen liegen würde. Grundlage dieser Berechnungen sind die Vorgaben des Kinderförderungsgesetzes, wonach ab 1. August 2013 für alle Kinder vom vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz besteht. Dabei ging man davon aus, dass in der Praxis für jedes dritte Kind in diesem Alter ein Betreuungsplatz, sei es in einer Krippe oder bei einer Tagesmutter benötigt wird. Die Betreuungsplätze, die zur Verfügung gestellt werden müssen, sollen zu 70 Prozent in stationären Krippen-Einrichtungen realisiert werden, die übrigen 30 Prozent würden demnach durch Tagespflege-Personen abgedeckt.

Für den Kreis Merzig-Wadern wurde anhand der Geburtenzahlen der letzten Jahre ein Bedarf von etwa 820 Betreuungsplätzen ermittelt, von denen etwa 620 in Kinderkrippen entstehen würden.

Nach dem jetzt beschlossenen Sonderentwicklungsplan sollen folgende Maßnahmen im kommenden Jahr umgesetzt werden: In Haustadt sollen zehn Ganztages-Plätze in der Kindertagesstätte und zehn Krippenplätze neu entstehen. Die Merziger Kita St. Peter soll um 20 Krippenplätze erweitert werden. In Nennig sollen im Zuge eines Anbaus an die bestehende Kindertagesstätte zehn Krippenplätze und eine Kita-Gruppe neu eingerichtet werden. Daneben gibt es weitere Ausbauvorhaben, die in den Drei-Jahres-Strukturplänen vorgesehen sind, bei denen die konkrete Umsetzung zum Teil bereits angelaufen, zum Teil noch in der Planung ist.

Auf einen blick

Nach der im Kreistag präsentierten Auflistung des Kreisjugendamtes sehen die Bedarfs- und tatsächlichen Bestandszahlen bei Krippenplätzen in den einzelnen Kreiskommunen (Stand 30. Juni) wie folgt aus: Beckingen: Bedarf 86 Plätze, Bestand 70 Plätze; Losheim: Bedarf 95 Plätze, Bestand 50 Plätze; Mettlach: Bedarf 79 Plätze, Bestand 30 Plätze; Merzig: Bedarf 177 Plätze, Bestand 138 Plätze; Perl: Bedarf 39 Plätze, Bestand 15 Plätze; Wadern: Bedarf 82 Plätze, Bestand 40 Plätze; Weiskirchen: Bedarf 34 Plätze, Bestand 30 Plätze. cbe