Kolumne „Wort zum Alltag“ Was der Glaube uns sagt

Ist unser Glaube heute noch wichtig? Diese Frage habe ich mir schon öfter gestellt, aber ich kann sie nur für mich beantworten. Ja, mein Glaube ist mir wichtig, und ich finde ihn aktueller denn je. In einer Gesellschaft, in der oft Zeit für den anderen, Rücksicht und Verständnis zu kurz kommen, gewinnt unser Glaube immer mehr an Aktualität.

Jesus gab den Menschen Ansehen, das heißt: Er nahm sie wahr mit ihren Problemen, Ängsten und Unsicherheiten. Er beugte sich zu ihnen, hörte ihnen zu, half ihnen ihren Weg zu gehen, er gab ihnen das Ansehen das die Gesellschaft ihnen oft verwehrte. Solche Menschen, die Ansehen schenken, brauchen wir auch heute. Für mich hat diese Einstellung, auf Menschen zuzugehen und sie wahrzunehmen, etwas mit meinem Glauben zu tun.

Wenn Jesus jedem einzelnen von uns Ansehen schenkt, wie könnten wir es anderen verwehren? Es fällt nicht immer leicht, auf andere zuzugehen, aber es ist einen Versuch wert. Oft ergeben sich aus solchen Versuchen ganz nette Gespräche und offene herzliche Gesichter, besonders bei Menschen, die alleine und einsam sind. Manche Ängste, Schmerzen und Sorgen können durch ein Gespräch gelindert oder vergessen werden. Wem von uns tut es nicht gut, wenn man freundlich angelächelt wird oder gar gefragt wird, wie es uns geht. Es ist eine Form von Gemeinschaft, die wichtig ist für uns alle. Und wenn wir diese Gemeinschaft um Gott stellen, hauchen wir unserem Christsein Leben ein. Gott als Mittelpunkt in unserem Menschsein, oder wie Paulus sagt: ein Körper mit vielen Gliedern, unterschiedlich mit verschiedenen Begabungen und Aussehen, aber zu einem Leib gehörend als Gemeinschaft.

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