Meinung Diese Variante ist weder gerecht noch gerechtfertigt

Die Stadt Merzig leistet sich ohne Not einen kostspieligen Komfort-Wertstoffhof und lässt sich dessen Betrieb durch alle Gebührenzahler mitfinanzieren – auch jene, die ihn gar nicht nutzen. Kein anderes Fazit lässt der jüngste Beschluss des Stadtrates zur Anpassung der Müllgebühren zu.

Kommentar zur Anhebung der Müllgebühren in Merzig
Foto: SZ/Robby Lorenz

Die Ratsmehrheit aus CDU und SPD ignoriert mit der von ihr gewählten Variante, dass die Defizite, die es mit der Gebührenanpassung abzudecken gilt, an ganz anderer Stelle entstehen als dort, wo die große Koalition nun die Gebührenschraube angezogen hat:  Dass nun alle Merziger Haushalte über höhere Gebühren für Bio- und Restmüll die Zeche dafür zahlen, dass das Betriebsdefizit beim Wertstoffhof immer höher wird, ist weder gerecht noch gerechtfertigt. Die Stadtverwaltung hatte in ihrer Vorlage zumindest noch berücksichtigt, dass auch am Wertstoffhof höhere Preise anfallen müssten – denn vor allem dort sind die Kosten gestiegen. Dieser Vorschlag war zumindest ausgewogener als das, was die Ratsmehrheit nun beschlossen hat.

Doch über kurz oder lang können sich die Stadträte nicht mehr in die eigene Tasche lügen: Der Wertstoffhof wird in der bisherigen Form für die Stadt zunehmend zur Kostenfalle. Um merkliche Einschnitte bei den Leistungen oder eine Anhebung der Entgelte dort wird die Stadt irgendwann nicht mehr herumkommen.

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