Nach Impfstopp wegen möglichen Nebenwirkungen Impfungen mit Astrazeneca starten im Saarland wieder

Saarbrücken · Seit heute wird auch im Saarland wieder mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft. Bundesweit hat das Saarland eine der höchsten Impfquoten. Vollständig geimpft sind hier trotzdem nur wenige.

 Nachdem die Impfung mit Astrazeneca in der vorherigen Woche vorübergehend ausgesetzt wurde, wird der Impfstoff seit heute auch wieder in den saarländischen Impfzentren verimpft.

Nachdem die Impfung mit Astrazeneca in der vorherigen Woche vorübergehend ausgesetzt wurde, wird der Impfstoff seit heute auch wieder in den saarländischen Impfzentren verimpft.

Foto: AP/Virginia Mayo

Nachdem die Bundesregierung in der vorherigen Woche zeitweise einen kurzfristigen Impfstopp für das Vakzin von Astrazeneca verfügt hatte, wird der Impfstoff seit heute wieder in den saarländischen Testzentren verimpft. Dies bestätigte auch das saarländische Gesundheitsministerium auf SZ-Anfrage.

Am Donnerstag hatte die Europäische Arzneimittelbehörde (Ema) den Corona-Impfstoff für sicher erklärt. Hintergrund für die erneute Prüfung der Ema waren Meldungen zu Blutgerinseln in Hirnvenen, die in zeitlichem Zusammenhang zur Impfung standen.

Durch die Wiederaufnahme der Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff könne man die Impfkampagne „nun wieder ausweiten und sicher fortsetzen“, erklärte Gesundheitsministerin Monika Bachmann noch am Sonntag und versprach „Ab April können in allen saarländischen Hausarztpraxen Impftermine vereinbart werden.“ Gemeinsam mit dem Sozialverband VdK Saarland e. V. betonte sie zudem die zentrale Bedeutung einer hohen Impfbereitschaft in der saarländischen Bevölkerung.

Laut Armin Lang, dem Vorsitzenden des Sozialverbandes VdK Saarland, sei das schnelle Impfen möglichst aller Bürgerinnen und Bürger die einzige Möglichkeit, um die Pandemie zu überwinden und um möglichst bald wieder ein normales Leben führen zu können. „Das größte Risiko ist nicht geimpft zu sein“, betont Lang.

Laut dem Hersteller von Astrazeneca, haben die Daten einer großangelgeten Studie in den USA nun auch die große Wirksamkeit des Impfstoffes belegt. So schütze das Vakzin mit einer Wirksamkeit von 79 Prozent vor Covid-19. Bei Menschen ab 65 Jahren liege dieser Wert sogar um einen Prozentpunkt höher. Schwere Krankheitsverläufe seien demzufolge in allen Altersgruppen verhindert worden. Ein erhöhtes Thromboserisiko konnte die Studie dagegen nicht nachweisen.

Im Saarland wurde der Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmaunternehmens laut dem RKI bereits über 74 000 mal verimpft. Die Zahl der insgesamt verabreichten Impfdosen stieg im Saarland derweil auf 143 029. Bundesweit liegt das Saarland gemessen an seiner Bevölkerungsgröße damit derzeit auf dem dritten Platz. Nur in Bremen und Thüringen ist man etwas schneller. Betrachtet man nur die Erstimpfungen, liegt das Saarland sogar auf der Spitzenposition. 108 von 1000 Einwohnern haben hier mindestens schon ihre erste Teilimpfung bekommen. Deutlich schlechter sieht es jedoch bei den Zweitimpfungen aus. Hier wurden laut dem Gesundheitsministerium bisher 36 869 durchgeführt. Dies entspricht 37 von 1000 Einwohnern – bundesweit gehört man damit zu den Schlusslichtern.

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