Entscheidung in Berlin Was die Freigabe von Astrazeneca im Saarland bedeutet

Saarbrücken/Berlin · Erleichterung für viele Saarländer mit Impfterminen. Das Astrazeneca-Vakzin kann wieder eingesetzt werden. Saar-Ministerin Bachmann erläuterte am Donnerstagabend die Konsequenzen.

Monika Bachmann: Saarland nimmt Impfung mit Astrazeneca wieder auf
Foto: dpa/Christophe Ena

Die Impfkampagne gegen das Corona-Virus kann im Saarland ungebremst weitergehen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat am Donnerstag die weitere Verwendung des Vakzins von Astrazeneca genehmigt. Vorausgegangen war eine positive Entscheidung der Europäischen Arzneimittelbehörde (Ema) für dessen Einsatz.

Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) kündigte am Abend gegenüber der Saarbrücker Zeitung an, dass die Impfungen mit Astrazeneca im Saarland bereits an diesem Freitag wieder aufgenommen werden. Die Impfungen im Modellprojekt der Hausarztpraxen sowie in den Krankenhäusern könnten fortgesetzt werden.

 Monika Bachmann einigte sich gestern mit anderen Gesundheitsministern auf das weitere Vorgehen.

Monika Bachmann einigte sich gestern mit anderen Gesundheitsministern auf das weitere Vorgehen.

Foto: BeckerBredel

Auch könnten nun alle bereits für die kommenden Wochen vereinbarten Impf-Termine eingehalten werden. Das Saarland hatte wie die anderen Bundesländer Impfungen mit dem Vakzin am Montag ausgesetzt, für vereinbarte Termine in dieser Woche aber noch ein alternatives Angebot mit Reserven von Impfdosen der Hersteller von Biontech/Pfizer und Moderna gemacht. Für diese Termine soll es an diesem Freitag beim vereinbarten Einsatz dieser beiden mRNA-Vakzine bleiben, stellte die Ministerin klar.

  Für kommende Woche stand aber wegen Impfstoff-Mangels infolge des Astrazeneca-Banns die Absage vergebener Termine im Raum. Diese Absage ist nun vom Tisch, erklärte Bachmann. Zugleich werde nun die Impfkampagne bei den Hausärzten wie geplant anlaufen. Ab 1. April könnten die Praxen im Saarland mit der Vergabe von Terminen beginnen.

Deutschland war beim Stopp von Astrazeneca einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts gefolgt. Vorausgegangen waren Fälle von Blutgerinnseln in Hirnvenen in zeitlichem Zusammenhang zu Impfungen. Die Ema erklärte nun aber, es gebe keine Hinweise darauf, dass die Impfungen die Vorfälle verursacht hätten. Allerdings werde in den Hinweisen eine Warnung vor möglichen seltenen Fällen von Thrombosen in Hirnvenen hinzugefügt. Dies werde auch in einen neuen Aufklärungsbogen bei den Impfungen eingehen, sagte Bachmann der SZ.

Bachmann erklärte, es sei richtig gewesen, den wenigen Verdachtsfällen nach Impfungen mit Astrazeneca nachzugehen. „Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger steht an erster Stelle.“ Umso besser sei es, dass die Prüfungen der Ema ergeben hätten, dass der Impfstoff weiter verimpft werden kann. Der Entscheidung, dies in Deutschland umzusetzen, sei von den Gesundheitsministern von Bund und Ländern einstimmig zugestimmt worden.

Im Saarland haben bisher 26 290 Menschen ihre Erstimpfung mit Astrazeneca bekommen. Insgesamt konnte das Saarland beim Impfen am Abend einen Erfolg vermelden. Es ist das erste Bundesland, in dem zehn Prozent der Bevölkerung eine Erstimpfung erhalten haben. Davon die meisten mit dem Impfstoff von Biontech, nämlich rund 66 000.

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